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Globale Erwärmung nimmt den Inuit den Lebensraum

Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits deutlich zu spüren. Betroffen davon sind die Inuit, die im Norden von Alaska leben. Ihre Siedlungsbereiche werden immer mehr eingeschränkt.

Die Inuit leben im Norden von Kanada und im Norden von Alaska. Sie haben ihre Lebensweise an die dort normalerweise kalten Temperaturen angepasst. Doch mittlerweile machen ihnen die Folgen der globalen Erwärmung schwer zu schaffen. Die Inuit mussten mehrere Siedlungen aufgeben und können auch einen Großteil ihrer gewohnten Transportwege nicht mehr nutzen.

Wie stark wirkt sich der Klimawandel im Norden von Alaska aus?

Im Lebensraum der Inuit haben sich die Jahresdurchschnittstemperaturen in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Das zeigt ein Blick auf die von der NASA veröffentlichen Messdaten der Station in Barrow (Utqiagvik). Nachdem es Mitte der 1970er Jahre eine kurze Periode mit ungewöhnlich strenger Kälte gab, stiegen die Durchschnittstemperaturen danach um fast drei Grad Celsius im Vergleich zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit der Jahrtausendwende gibt es kaum noch Jahre, in denen ein Durchschnitt von unter minus 10 Grad Celsius erreicht wurde. In den letzten beiden Jahren fiel die winterliche Abkühlung fast komplett aus. Dieser Trend zeigt sich im gesamten US-Bundesstaat Alaska. Innerhalb der letzten vier Jahrzehnte gab es lediglich vier Jahre, in denen signifikant unter den langjährigen Durchschnitten liegende Werte gemessen wurden. Diese Ausschläge sind aber wesentlich geringer als die Abweichungen in den überdurchschnittlich warmen Jahren. Das sorgte bereits im Jahr 2017 für eine Alarmierung der amerikanischen Klimaforscher.

Wie wirkt sich dieser Trend auf die Inuit aus?

Die steigenden Temperaturen sorgen dafür, dass in der Chukchi-See und der Beaufort-See immer weniger Meereis bildet. Das setzt eine Kettenreaktion in Gang. Die Temperaturen über eisfreien Ozeanflächen sind höher als über den Eisflächen. Dadurch gelang mehr Wärme in die Luft über dem Ozean, was wiederum für höhere Temperaturen in den Küstenbereichen sorgt. Dadurch bekommen viele Flüsse keine dicke Eisschicht mehr. Deshalb fallen sie als Transport- und Verkehrswege für die Inuit aus. Sowohl ihre typischen Jagdgebiete als auch viele Siedlungen sind dadurch nicht mehr erreichbar. Entspannung ist nicht in Sicht, denn der Trend zu höheren Temperaturen hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich beschleunigt. Am deutlichsten fallen die Temperaturerhöhungen nach der Jahrtausendwende im Vergleich der Jahre 1979 bis 1999 in den Monaten Oktober um 7,8 Grad Fahrenheit, November um 6,9 Grad Fahrenheit und Dezember 4,7 Grad Fahrenheit aus. Das heißt, der Lebensraum der Inuit schrumpft in einem rasanten Tempo. Sie sind nur ein Beispiel für die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels.

Quelle: climate.gov, nasa.gov

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