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Gesetzliche Kassen: Steigt der Zusatzbeitrag?

Die gesetzlichen Kassen stehen vor einem Problem: Ihre Ausgaben steigen, die Konjunktur schwächelt, so dass die Einnahmen sinken. Das könnte auch dazu führen, dass Versicherte einen höheren Zusatzbeitrag zahlen müssen.

So hieß es zuletzt, dass sich die gesetzlichen Krankenkassen auf eine schwierige Finanzlage einstellen. Wie Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse (TK), erklärte, stiegen die Ausgaben für die Versorgung derzeit stark an – aktuell um mehr als fünf Prozent.

konjunktur schwächelt – Krise in der Krankenversicherung

Bisher hat die florierende Wirtschaft mit steigenden Einnahmen für die Sozialsysteme diese Entwicklung weitgehend aufgefangen, so dass die Kassen eine stabile Finanzsituation hatten. Selbst der Aufbau von Rücklagen war möglich. Diese Rücklagen könnten im kommenden Jahr dafür sorgen, die steigenden Ausgaben zumindest teilweise abzufedern.

Doch bereits ab 2021 könnte sich das ändern. Die steigenden Ausgaben sind laut Baas auch „durch eine Reihe gesetzgeberischer Maßnahmen“ getrieben worden. Wenn dann die Konjunktur weiter schwächelt, könnten die Rücklagen bald aufgebraucht sein und das würde sich dann unweigerlich auf „die Beitragssätze auswirken“.

Krankenkassen schon 2019 mit Minus

Schon in den ersten neun Monaten 2019 rutschten die Kassen etwas weiter ins Minus. Insgesamt mussten sie ein Defizit von 741 Millionen Euro hinnehmen. Per Ende September 2019 lagen die Rücklagen noch bei 20,6 Milliarden Euro. Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte, sei dies aber immer noch das Vierfache der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserven.

Trotzdem könnte schon 2020 der Zusatzbeitrag für einige Versicherte steigen. So wird der amtlich berechnete „durchschnittliche Zusatzbeitragssatz“ 2020 um 0,2 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent angehoben. Allerdings legen die Kassen die tatsächliche Höher ihrer Zusatzbeiträge selbst fest und können von diesem Durchschnittswert abweichen.

Der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung liegt bei 14,6 Prozent, der Zusatzbeitrag kommt noch dazu. Allerdings müssen Kassen, die besonders hohe Rücklagen haben, ab dem kommenden Jahr auch Finanzreserven abbauen.

Baas erklärte hierzu, dass der Zusatzbeitrag der TK 2020 „auf keinen Fall steigen“ werde, auch im Hinblick auf den vorgeschriebenen Rücklagenabbau. Von der DAK hieß es ebenfalls bereits, dass man keine Erhöhung des Zusatzbeitrags plane.

Quelle: dpa

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