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Germanwings Flug 4U9525 – die Konsequenzen der Untersuchung

Nur wenige Tage vor dem ersten Jahrestag der Absturzkatastrophe beim Flug Germanwings 4U9525 am 24. März 2015 liegt der von den französischen Ermittlern verfasste Abschlussbericht vor. Der Bericht bestätigt die ersten Ermittlungen, nach denen der Co-Pilot den Absturz absichtlich herbeigeführt hat. Nur wenige Sekunden, nachdem der Flugkapitän das Cockpit verlassen hatte, leitete der Co-Pilot gezielt einen Sinkflug ein. Anschließend erhöht er mehrfach die Motordrehzahl, um den Sinkflug zu beschleunigen. Auf die Ansprache der Fluglotsen reagierte er nicht.

Abschlussbericht zum Germanwings Flug 4U9525 bestätigt kompletten Ablauf

Die Auswertung der beiden Blackboxen des Airbus A320-211 untermauert ebenfalls die Ermittlungsergebnisse, die ausgesagt hatten, dass der Co-Pilot die Zugangstür zum Cockpit verriegelt hatte. Andreas Lubitz ließ den Summer unbeantwortet, mit dem der Flugkapitän Einlass ins Cockpit begehrt hatte. Auch auf weitere Rufe der Fluglotsen der Kontrollstelle Marseille, auf Anrufe über das an Bord befindliche Kommunikationssystem sowie auf Klopfen an die Tür des Cockpits reagierte der Co-Pilot ebenso wenig wie auf Funksprüche der französischen Luftverteidigung, die auf einer besonderen Frequenz gesendet werden.

Um 9.40 Uhr löste das bordeigene Annäherungswarnsystem, GPWS, einen Alarm aus, den Andreas Lubitz ebenfalls ignorierte. Wenige Sekunden später ist ein Masteralarm zu hören, der dazu auffordert, das Flugzeug sofort nach oben zu ziehen. Beide Alarme sind aktiv, bis das Flugzeug kurz nach 9.41 Uhr Ortszeit in den französischen Alpen zerschellt und dabei 150 Menschen in den Tod reißt.

Welche Forderungen macht die französische Flugsicherung auf?

Das Fazit der französischen Ermittler läuft auf zwei Forderungen hinaus. Einerseits muss das Sicherheitssystem selbst verbessert werden. Das schließt ein, dass es für derartige Fälle einen Notzugang zum Cockpit geben muss, der von den Personen im Cockpit nicht blockiert werden kann. Diese Blockade der Öffnungssysteme war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 aus Angst vor einem wiederholten Missbrauch von Passagiermaschinen für derartige Attentate eingeführt worden.

Außerdem fordern die Experten des französischen Bureau d’Enquetes et d’Analyses, kurz BEA, dass die Eignung der Piloten künftig besser untersucht wird. Dafür soll es nach Meinung der Ermittler künftig allgemein gültige Standards auch für psychologische Untersuchungen des Flugpersonals geben. Diese sollen bereits während der Ausbildung der Piloten regelmäßig durchgeführt und während des aktiven Diensts regelmäßig wiederholt werden.

Quelle: bea.org

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