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Generalstreik in Frankreich

In Frankreich ist für heute ein Generalstreik im öffentlichen Dienst angesetzt. Bestreikt werden Nahverkehr, Krankenhäuser und Co. Der Streik richtet sich gegen die von Staatschef Emmanuel Macron geplante Rentenreform.

Das Land hat ein massives Sicherheitsaufgebot erstellt, um dem Streik zu begegnen, der das gesamte Land lahmlegen könnte. Wie Didier Lallement, der Polizeipräsident von Paris, bekannt gab, werden alleine in der Hauptstadt 6.000 Polizisten im Einsatz sein.

Welche Stellen werden bestreikt?

Zum Generalstreik gegen die umstrittene Rentenreform haben etliche Gewerkschaften aufgerufen. Neben Zügen, Metro und Bussen sollen auch Schulen, Krankenhäuser und der öffentliche Dienst bestreikt werden. Ebenso sollen die Mitarbeiter der Justiz ihre Arbeit niederlegen. Die Behörden gehen schon jetzt von Ausschreitungen bei den Demonstrationen in Paris aus.

In ganz Frankreich dürfte der Zugverkehr zumindest am heutigen Donnerstag massiv gestört werden. Wie die Bahngesellschaft SNCF bekannt gab, werde nur einer von zehn Schnellzügen TGV heute fahren. Bei den Regionalzügen dürfte sich ein ähnliches Bild ergeben. Weitgehend lahmgelegt wird ebenso der Bahnverkehr nach Deutschland. Im Luftverkehr sollen wenigstens 20 Prozent der Maschinen am Boden bleiben. In Paris soll die Situation wohl besonders dramatisch sein. Zudem soll der Verkehr auf den meisten Metrolinien eingestellt werden, Busse und Trams sollen nur extrem eingeschränkt fahren.

Weiterhin wollen Mitarbeiter des Energiekonzerns EDF, Anwälte, Polizisten, die Müllabfuhr, das Bodenpersonal an Flughäfen und Studenten die Arbeit niederlegen und stattdessen auf die Straße gehen. Zwar ist der Generalstreik branchenübergreifend, dennoch ist nicht davon auszugehen, dass die gesamte Arbeiterschaft die Arbeit niederlegen wird.

245 Demonstrationen angemeldet

245 Demonstrationen sind in unserem Nachbarland für den heutigen Donnerstag bereits angemeldet. Einen großen Demonstrationszug soll es in Paris geben. Die Polizei hat die Ladenbesitzer an der Demostrecke dazu aufgerufen, ihre Läden und Restaurants nicht zu öffnen – aus Sicherheitsgründen. Hintergrund ist, dass man wisse, „dass der radikale schwarze Block und die Gelbwesten beschlossen haben, an den Demonstrationen in Paris teilzunehmen“.

Über die Rentenreform in Frankreich

Hintergrund des Generalstreiks in Frankreich ist die von Emmanuel Macron geplante Rentenreform. In dieser sieht er das Ende der Zersplitterung in Einzelsysteme für bestimmte Berufsgruppen vor. Er erhofft sich dadurch mehr Solidarität. Arbeitnehmer sollen zudem länger arbeiten.

In Frankreich fürchten mittlerweile viele, dass sich der Generalstreik wie schon 1995 hinziehen könnte. Damals haben die Menschen wochenlang gegen die Renten- und Sozialversicherungsreform des Premierministers Alain Juppé demonstriert. Man geht schon jetzt davon aus, dass der Generalstreik heute Abend nicht beendet wird.

Quelle: dpa

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