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Gender Social Norms Index: Vorbehalte gegen Frauen weit verbreitet

Schriftzug Statistik

Der neueste Gender Social Norms Index der Vereinten Nationen beweist, dass der kompletten Gleichstellung der Frauen noch einige Hindernisse entgegenstehen. Sie finden sich vor allem in den Köpfen der Menschen.

Erschreckend ist vor allem die Tatsache, dass der aktuelle Gender Social Norms Index in einigen untersuchten Ländern sogar steigende Vorbehalte gegenüber Frauen ausweist. Wer an die Vorbildwirkung der hoch entwickelten Industrieländer glaubt, erlebt eine Enttäuschung, denn selbst in einst vorbildlichen Ländern hat sich das Stimmungsbild gewandelt.

Wo gibt es die wenigsten Vorbehalten gegen Frauen?

Die besten Werte nach der Jahrtausendwende hatte Schweden vorzuweisen. Dort räumten in den Erhebungen aus den Jahren 2005 bis 2009 lediglich 17,8 Prozent der Frauen und 20,21 Prozent der Männer ein, Vorbehalte gegenüber Frauen zu haben. Die jüngsten Werte liegen bei 28,31 Prozent (Frauen) und 31,71 Prozent (Männer). Damit bleibt Schweden trotzdem das Vorbild, denn ein Land mit ähnlichen Werten findet sich in der Studie des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen nicht. In Deutschland haben immerhin 55,26 Prozent der Frauen geschlechtsspezifische Vorbehalte. Unter den Männern gaben das in den aktuellen Umfragen 70,29 Prozent zu. Die Werte aus den USA sehen mit 53,91 Prozent (Frauen) und 60,92 Prozent (Männer) etwas besser aus. Der Blick auf den weltweiten Durchschnitt ist erschreckend, denn mehr als acht von 10 Frauen und 9 von 10 Männern gaben in den Umfragen Vorbehalte zu.

Wo weist der Gender Social Norms Index die meisten Vorbehalte aus?

In Malaysia gibt es mit 0,3 Prozent die wenigsten Männer, die keine Vorbehalte gegenüber den Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts haben. In dieser Hinsicht nimmt Ruanda mit 0,78 Prozent bei den Frauen den negativen Spitzenplatz ein. Auf dem zweiten Platz bei den meisten Vorbehalten von Frauen gegenüber Frauen landet Jordanien. Die Vorbehalte zeigen sich vor allem bei der Besetzung von Führungspositionen in der Politik und der Wirtschaft sowie im Bildungswesen. Deutlich wird das immer wieder bei den Treffen internationaler Spitzenpolitiker. In den 193 Mitgliedsländern der Vereinten Nationen gibt es lediglich in zehn Ländern einen weiblichen Staatschef. In die Studie wurden Daten aus 75 Ländern einbezogen. In diesen Ländern leben mehr als 80 Prozent der gesamten Weltbevölkerung.

Quelle: United Nations Development Programme (UNDP)

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