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Finanzielle Probleme bei der Augsburger Puppenkiste

Traditional puppets made of wood. Shop in Prague - Czech Republic

Hat die Augsburger Puppenkiste Corona überstanden? Diese Frage lässt sich laut Leiter Klaus Marschall noch nicht beantworten.

Dabei hat die berühmte Augsburger Puppenkiste erst vor wenigen Tagen ihren 75. Geburtstag gefeiert. Dennoch steht sie vor einer ungewissen Zukunft. Klaus Marschall erklärte gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“, dass er heute noch nicht sagen könne, „in welcher Form die Puppenkiste weiter existieren wird und kann“. In einem Podcast nannte er als Gründe vor allem die finanziellen Einbußen durch die Einschränkungen während der Coronapandemie sowie die zu geringen öffentlichen Zuschüsse.

Augsburger Puppenkiste noch nicht aufgeben

Dennoch will Marschall nicht ans Aufgeben denken. Er ist sich sicher, eine Lösung zu finden, auch wenn er noch nicht weiß, wie diese aussehen wird. Der Theaterchef Klaus Marschall führt die Augsburger Puppenkiste schon seit über 30 Jahren und will diese nicht mit der aktuellen Last weitergeben. Zudem sei er nicht mehr bereit, das finanzielle Risiko als Einzelperson zu tragen oder an seine Kinder weiterzugeben, die auch bei der Puppenkiste mitarbeiten.

Auch wisse er noch immer nicht, ob die Augsburger Puppenkiste Corona überstanden habe. Das stehe erst fest, wenn die ganzen staatlichen Mittel endgültig abgerechnet sind. Aktuell ist ein Steuerberater dabei, sich mit möglichen Rückzahlungen zu beschäftigen. Die öffentlichen Zuschüsse sind laut Marschall ebenfalls zu gering. Zuletzt habe man etwa fünf Euro öffentliche Zuschüsse pro Zuschauer bekommen. Das sei im bundesweiten Vergleich nur ein Bruchteil dessen, was andere Theater und Kultureinrichtungen erhalten. Die Finanzierung der Augsburger Puppenkiste erfolgt vorwiegend über städtische und staatliche Zuschüsse, Spenden und Eintrittsgelder.

Augsburger Puppenkiste sucht Investor

Schon lange sucht man bei der Augsburger Puppenkiste nach finanzkräftigen Partnern. Bereits 2003 benötigte das Theater Hilfe, nachdem es im vorigen Geschäftsjahr einen Verlust von 100.000 Euro erwirtschaftet hat.

Die Marionettenbühne mit Puppen von Walter Oehmichen hat übrigens am 26. Februar 1948 den ersten Auftritt gesehen, so dass vor wenigen Tagen das 75. Jubiläum gefeiert werden konnte. Bei der ersten Aufführung wurde „Der gestiefelte Kater“ gespielt. Bundesweit erlangte die Augsburger Puppenkiste ihre Bekanntheit durch Fernsehproduktionen, wie „Urmel aus dem Eis“ oder „Jim Knopf“.

Quelle: dpa

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