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Eurostat – Konjunkturlokomotive steht unter Dampf

Niedrige Rohöl- und Energiepreise sowie ein gegenüber dem US-Dollar recht preiswerter Euro kurbeln derzeit die Konjunktur im Bereich der Europäischen Union kräftig an. Hinzu kommen günstige Zinsen für Kredite, die der aktuellen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, EZB, geschuldet sind. In Deutschland machen sich außerdem die im letzten Jahr erzielten Tarifabschlüsse einiger großer Gewerkschaften positiv bemerkbar. Das untermauern Zahlen, die gerade eben von Eurostat veröffentlicht wurden.

Die Konjunktur in Europa in Zahlen

Die Industrieproduktion stieg im Januar 2016 im Bereich der zur Euro-Währungsunion gehörenden Länder im Vergleich zum Dezember 2015 um 2,1 Prozent an, wobei die Ergebnisse der Bauwirtschaft unberücksichtigt blieben. Im Vergleich zum Januar 2015 bedeutet das einen Zuwachs von 2,8 Prozent. Die Prognosen der Analysten von 1,6 Prozent Steigerung zum Vormonat und 1,4 Prozent im Vergleich mit Januar 2015 wurden damit bei Weitem übertroffen. Die höchsten Zuwachsraten wurden in Italien, Frankreich und Deutschland (2,9 Prozent) erzielt. Bei den EU28-Ländern gab es die größten Steigerungen der Industrieproduktion in Irland, Litauen und Kroatien.

Die Differenzierung bei der Industrieproduktion

Dabei verteilen sich die Steigerungen recht unterschiedlich auf die einzelnen Bereiche. Den größten Zuwachs im Vergleich Januar 2016 zu Dezember 2015 gab es nach den Daten von Eurostat mit 3,9 Prozent bei den Investitionsgütern. Die Produktion von Verbrauchsgütern und Energie legten mit je 2,4 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich zu. Bei Vorleistungsgütern (Zulieferindustrie) wurde dagegen lediglich ein Plus von 0,9 Prozent ermittelt.

Die Frage, ob das ein längerer Trend bleiben wird, lässt sich mit absoluter Zuverlässigkeit nicht sagen. Viele Analysten sind der Meinung, dass der in Europa sehr milde Winter einen Großteil dazu beigetragen hat. Sie befürchten, dass die Konjunkturlokomotive in Europa schon bald Geschwindigkeit verlieren könnte. Inwiefern die derzeitige Forderung der Bauwirtschaft durch die in den von den Flüchtlingen bevorzugten Ländern eine Schwächung der Konjunktur auffangen kann, bleibt abzuwarten.

Quelle: PM 47/2016 Eurostat

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