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Milliardenklage gegen VW eingereicht

Der Abgasskandal von VW geht in eine neue Runde. Das Unternehmen ist durch den Skandal ohnehin in eine schwere Krise gestürzt, doch die größten Herausforderungen stehen dem Konzern noch bevor. Mittlerweile haben sich 278 institutionelle Großanleger auch in Deutschland zu einer Klage entschieden. Darunter befinden sich der größte US-Pensionsfonds Calpers und die Sparkassen-Fondstochter Deka. Zusammen haben die Investoren VW auf Schadenersatz in Höhe von 3,255 Milliarden Euro verklagt.

Hat VW nicht ausreichend über finanzielle Folgen des Dieselgates informiert?

Über die Klage hatten zunächst „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR berichtet. Am Montag wurden die Berichte vom Tübinger Rechtsanwalt Andreas Tilp bestätigt. Allerdings gab es schon im Vorfeld zahlreiche solcher Klagen.

In den aktuellen Vorwürfen geht es darum, dass der Wolfsburger Autobauer seiner Auskunftspflicht gegenüber den Anteilseignern nicht nachgekommen sei. Erst Tage, nachdem die US-Umweltbehörde EPA die Betrugs-Vorwürfe veröffentlichte, hatte VW öffentlich über die finanziellen Konsequenzen der Vorwürfe informiert. Volkswagen bekräftigte indes mehrfach, seine Informationspflichten erfüllt zu haben.

Rechtsanwalt Tilp wird die klagenden Investoren vor dem Landgericht Braunschweig vertreten. Sie haben ab Mitte 2008 VW-Aktien gekauft und fordern jetzt einen Ausgleich für die hohen Kursverluste, die mit dem Dieselgate einhergingen. Wie Tilp weiter erklärte, wollten sich auch noch weitere Investoren der Klage anschließen, die aktuelle Klagewelle sei damit erst der Anfang.

Weitere Klagen gegen VW denkbar

Wie Tilp angab, würden die Prozesskosten über ein Konsortium mehrerer Gesellschaften finanziert. Vor der drohenden Verjährung im September 2016 wolle er noch Klagen für mehr als 20 Großanleger einreichen, heißt es in den Berichten der „Süddeutschen Zeitung“, des NDR und WDR. Damit dürften weitere Schadenersatzansprüche von mehr als einer Milliarde Euro auf VW zukommen. Unter den künftigen Klägern sei sogar eine Allianz-Tochter.

Wie ein Sprecher der Vermögensverwaltung Allianz Global Investors (AGI) vor einigen Tagen noch erklärte, müsse man zunächst prüfen, ob die eigenen Anleger geschädigt worden seien und dann entsprechende Maßnahmen ergreifen. Insgesamt hält die AGI 0,06 Prozent an VW. Auch vom kalifornischen Lehrer-Pensionsfonds CalSTRS hieß es bereits Anfang März, man wolle vor deutschen Gerichten auf Schadenersatz klagen.

Quelle: Wirtschaftswoche

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