Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

EU-Kommission fordert Aufhebung von Geo-Sperren im Web

Experten der Europäischen Union sehen im Geo-Blocking im Internet eine Behinderung des elektronischen Handels. Diese Meinung äußerte Margrethe Vestager, die bei der EU-Kommission zuständige Fachfrau für Wettbewerbsrecht am 26. März 2015 in einem Interview. Ihrer Auffassung nach soll diese Hürde für eine weitere Entwicklung des Online-Handels schnellstmöglich aus dem Weg geräumt werden. Dieser Meinung schließt sich auch Andus Ansip der Vizepräsident de EU-Kommission an, der in einem TV-Statement wörtlich angab, dass er Geoblocking „aus tiefstem Herzen hasst“.

Wettbewerbsrechtliche Untersuchungen zu den Geo-Sperren gestartet

Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat nach der Auswertung der aktuellen Statistiken der Entwicklung des Online-Handels angekündigt, dass für die weitere Arbeit an der digitalen Agenda der Europäischen Union eine Untersuchung stattfinden wird. Dabei soll geprüft werden, welche konkreten Hindernisse vom Geo-Blocking ausgehen. Basis dieser Entscheidung ist die Tatsache, dass jeder zweite Bürger der Europäischen Union im Jahr 2014 Waren online bestellt hat. Allerdings handelt es sich nur bei fünfzehn Prozent dieser Bestellungen um grenzüberschreitende Lieferungen. Allein schon das liefert nach Meinung von Margrethe Vestager einen Hinweis darauf, dass der grenzüberschreitende Online-Handel noch nicht barrierefrei ist. Als weiteren Grund dafür benannte die EU-Wettbewerbskommissarin vertragliche Hemmnisse.

Was sind Geo-Sperren und warum sollen sie fallen?

Geo-Sperren, auch Geoblocking genannt, dienen dazu, den Nutzern aus Drittländern den Zugang zu bestimmten Inhalten des Internets zu versperren. Das Setzen solcher Geo-Sperren kann verschiedene Motivationen haben. Einerseits können sie als Mittel der staatlichen Zensur verwendet werden. So war beispielsweise die Plattform Twitter im Jahr 2014 zeitweise von der türkischen Regierung gesperrt worden. Der zweite Hauptanwender der Geo-Sperren ist die Medienwirtschaft. So sind beispielsweise die Mediatheken der TV-Sender in den Vereinigten Staaten für Nutzer aus Europa nicht zugänglich. Auch auf YouTube wird der Nutzer häufig mit den Auswirkungen der Geo-Sperren konfrontiert, wenn anstatt des gewünschten Clips eine Fehlermeldung mit einem traurigen Smiley angezeigt wird.

Quelle: ORF

About Author