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Erstes Krematorium für Pferde in Deutschland eröffnet

Pferde sind, genau wie Hund, Katze, Meerschweinchen und Co., Haustiere, die ihren Besitzern im Laufe der Jahre ans Herz wachsen. Und nicht selten wird so ein Haustier dann auch zum echten Familienmitglied. Ist die Zeit des Abschieds gekommen, beginnt eine Trauerarbeit für die Besitzer, die der Trauerarbeit beim Verlust eines geliebten Menschen sehr ähnelt.

Pferde dürfen jetzt kremiert werden

Hunde- und Katzenbesitzer, Halter von Meerschweinchen, Hamstern und Mäusen konnten diese Trauerarbeit unter anderem dadurch durchführen, dass sie ihre Tiere einäschern lassen konnten. Nach der Kremierung konnten sie die Asche ihres Tieres in einer Urne mit nach Hause nehmen, sie begraben oder an einem bestimmten Platz verstreuen. Auch ein Aufbahren der Kleintiere erlaubt das Kleintierkrematorium.

Anders sah das bisher bei Pferden aus. In der Bundesrepublik gab es ein Gesetz, dass das Einäschern von Pferden und Ponys verbot. Pferdefreunde mussten ihre Tiere also in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgen oder sie außer Landes, etwa in die Niederlande oder die Schweiz verbringen, um sie dort einäschern zu lassen. Damit ist jetzt Schluss, wie Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei der aktion tier e.V. berichtet. Das betreffende Gesetz wurde im Frühjahr 2017 geändert. Seither dürfen auch Pferde und Ponys eingeäschert werden.

Erstes Pferdekrematorium Deutschlands in Schwäbisch Hall

Bereits kurz nach der Gesetzesänderung begann ein Ehepaar in Schwäbisch Hall damit, das erste Pferdekrematorium in Deutschland aufzubauen. Das Paar geht davon aus, dass der Bedarf und die Nachfrage nach Kremierungen für Pferde da sind. Schließlich sind in den letzten Jahren mehrere Hundert Pferde jedes Jahr in die Niederlande und die Schweiz gebracht worden, um sie dort kremieren zu lassen.

Was Pferdebesitzer allerdings wissen müssen: Preiswert ist diese Form des Abschieds vom treuen Begleiter nicht. Gut 2.000 bis 3.500 Euro müssen für die Kremierung eingerechnet werden. Abhängig sind die Kosten auch vom Gewicht des Pferdes. Die Verbrennung selbst dauert mehrere Stunden. Die Tiere können vom Pferdekrematorium auch abgeholt werden, nach der Kremierung erhalten die Besitzer eine Urne mit der Asche ihres Pferdes. Diese können sie zu Hause aufstellen, beerdigen oder auf der geliebten Koppel des Vierbeiners verstreuen.

Quelle: aktion tier e.V.

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