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Erobern QR-Codes künftig immer mehr deutsche Friedhöfe?

Derzeit ist es die Stadtverwaltung von Göttingen, die darüber diskutiert, ob das Anbringen von QR-Codes an Gräbern auf den kommunalen Friedhöfen erlaubt werden soll oder nicht. Mitte April soll über die angedachten Änderungen der Friedhofssatzung der Stadtrat entscheiden. Das bestätigte Detlef Johannson, der Sprecher der Göttinger Stadtverwaltung in einem offiziellen Statement gegenüber der Zeitung „Welt“. Die Änderungen der Friedhofssatzung sollen vorsorglich erfolgen, denn konkrete Anfragen von Hinterbliebenen liegen den Friedhofsverwaltungen Göttingen bisher noch nicht vor.

Niedersachen will mit QR-Codes auf Friedhöfen nachziehen

Die Idee, QR-Codes an Gräbern anzubringen, ist nicht neu. Auf vielen deutschen Friedhöfen ist das mittlerweile schon erlaubt. Der Sprecher der Stadtverwaltung Göttingen betonte, dass Niedersachsen in dieser Hinsicht einen erheblichen Nachholbedarf hat. Der größte Friedhof in Göttingen ist der an der Kasseler Landstraße befindliche Stadtfriedhof. Auf dem rund 36 Hektar großen und parkähnlichen Gelände befinden sich rund 40.000 Grabstellen, die sowohl als Erdgräber als auch als Urnengräber gestaltet sind. Der mit einer Kapelle und einem separaten Bereich für verstorbene Menschen mit jüdischem Glauben versehene Stadtfriedhof Göttingen wurde im Jahr 1881 eröffnet, nachdem die Kapazitäten des Albani-Friedhofs nicht mehr ausreichten. Inzwischen wurden dort auch bereits acht Nobelpreisträger beerdigt. Dazu gehören beispielsweise Max Planck und Otto Hahn.

Welchen Nutzen haben QR-Codes an Grabsteinen?

QR-Codes sind zweidimensionale s/w-Grafiken, die im Jahr 1994 vom Unternehmen Denso Wave mit Sitz in Japan erstmals genutzt wurden. Sie können mit der Digitalkamera von Smartphones und Tablets eingelesen und interpretiert werden. Bei der Anwendung an Grabsteinen wird in den QR-Codes in der Regel die Adresse einer Website codiert, die nach dem Einlesen automatisch aufgerufen wird. Auf dieser Website können die Friedhofsbesucher dann weitere Informationen zu den Verstorbenen nachlesen. Auf vielen Friedhöfen ist die Verwendung der Codes für Gräber von berühmten Persönlichkeiten reserviert. Da aber inzwischen immer mehr Menschen private Websites haben, ist die Nutzung auch hier eine interessante Sache. Die Weiterleitung könnte beispielsweise auf die einstige Profilseite von Facebook führen, nachdem dort die AGB so verändert wurden, dass ein vom Nutzer bestimmter „Verwalter“ die Seite nach dem Tod des Inhabers weiterführen kann.
Quelle: Welt, Stadtverwaltung Göttingen, Facebook

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