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Entwarnung für Tesla: Technik war nicht am Unfall schuld

Die Führungsspitze bei Tesla dürfte zum Ende der Woche kräftig aufgeatmet haben. Bisher stand der Verdacht im Raum, dass die für die selbstfahrenden Autos verwendete Technik die Ursache für den Unfalltod eines Fahrers gewesen sein könnte. Inzwischen wurden die Untersuchungen der amerikanischen Verkehrsbehörden abgeschlossen und der Abschlussbericht veröffentlicht. Danach war ausschließlich menschliches Versagen die Ursache für den Horrorcrash im Mai 2016 in Florida, bei dem ein Tesla S mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und in den Trailer eines Trucks krachte. Nach der Kollision mit dem LKW prallte das Elektroauto noch mit einem Mast zusammen. Der Fahrer war noch an der Unfallstelle verstorben.

Fahrer kam seiner Aufsichts- und Reaktionspflicht nicht nach

Nach dem Abschlussbericht des US-Verkehrsministeriums wurden weder Defekte am Notbremssystem des Tesla S noch an den anderen Sicherheitssystemen gefunden. Die Ermittler gehen von einer falschen Anwendung und Bedienung der Selbstfahrvorrichtung aus. Offenbar hatte der Fahrer die Verkehrslage nicht beobachtet und deshalb nicht angemessen darauf reagiert. Zwischen dem Auftauchen des Trucks und dem Aufprall lag eine Zeitspanne von sieben Sekunden, in denen der Fahrer die Möglichkeit und die Pflicht gehabt hätte, eine manuelle Notbremsung einzuleiten. Doch genau dafür fanden sich bei den vorhandenen Spuren an der Unfallstelle und bei der Prüfung der Zeugenaussagen und des Fahrzeugs keinerlei Anhaltspunkte.

US-Verkehrsministerium fordert dennoch Konsequenzen

Bryan Thomas, einer der Sprecher der Ermittlungsbehörde, übte bei seinem Statement bei der Veröffentlichung des Abschlussberichts dennoch heftige Kritik, die sich jedoch nicht nur auf die Selbstfahrvorrichtungen von Tesla bezieht. Die Kritik bezog sich auf die Werbung der Unternehmen, welche Fahrzeuge mit Selbstfahrsystemen anbieten. Sie dürfen seiner Meinung nach nicht länger mit dem Begriff „Autopilot“ vermarktet werden. Dieser Begriff suggeriert, dass die Fahrzeuge komplett autark fahren können. Den Herstellern müsse auferlegt werden, auch in der Werbung die Grenzen dieser Systeme aufzuzeigen. Dabei müsse klargestellt werden, dass die Selbstfahrsysteme lediglich Assistenzsysteme sind und die durchgängige Aufmerksamkeit und Reaktionsbereitschaft der Nutzer auch bei der Aktivierung der Selbstfahrvorrichtungen erforderlich sind.

Quelle: NY Times

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