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Ende der Kita-Streiks für kommende Woche in Sicht

Gestresste Eltern können aufatmen – ein Ende der Kita-Streiks ist in Sicht. Die Tarifverhandlungen für die Kita-Erzieher sollen jetzt in eine Schlichtung gehen und der Streik vorerst gestoppt werden. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände haben die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt, dennoch soll nach vier Wochen Streik ab nächster Woche erst einmal wieder alles normal laufen. Nach stundenlangen und zähen Gesprächen einigten sich die beiden Tarifparteien jetzt auf eine Schlichtung, wie Thomas Böhle und Frank Bsirske, die jeweiligen Verhandlungsführer, am frühen Donnerstag bekannt gaben.

Kita-Streik: Arbeitgeber wollten nicht für alle Beschäftigten mehr zahlen

Nach Angaben von Verdi-Chef Bsirske waren die Arbeitgeber in den Verhandlungen nicht bereit, das gesamte Berufsfeld mit allen 240.000 Mitarbeitern in den Kommunen aufzuwerten. Die Gewerkschaften dagegen wollten eben für alle Beschäftigten mehr Geld vereinbaren. Dazu zählen neben den Kita-Erziehern auch Sozialpädagogen und Sozialarbeiter. Das ist jedoch nicht gelungen, denn gerade bei den Sozialpädagogen und Sozialarbeitern waren die Kommunen nicht bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, so Bsirske.

Böhler, Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbandes VKA, hielt dagegen, dass man in allen Berufsfeldern Verbesserungen vorgeschlagen habe, die Forderungen seitens der Gewerkschaft allerdings zu hoch gewesen seien. Zu den geforderten pauschalen Erhöhungen in allen Berufsfeldern seien die Kommunen eben nicht bereit gewesen.

Willi Russ, Verhandlungsführer beim gewerkschaftlichen Dachverband dbb erklärte, dass die VKA lediglich auf Zeit gespielt habe. Während die Gewerkschaften eine höhere Eingruppierung in den Gehaltsstufen forderten, die nach ihren Angaben eine reale Lohnerhöhung um zehn Prozent ausmachen würde, rechneten die Arbeitgeber vor, dass es dadurch zu tatsächlichen Einkommenssteigerungen bis zu 21 Prozent kommen würde.

Kita-Streik: Ex-OB von Hannover schlichtet für Gewerkschaften

Nachdem man sich auf eine Schlichtung geeinigt hat, haben die Gewerkschaften Herbert Schmalstieg, den ehemaligen Oberbürgermeister von Hannover, zum Schlichter für ihre Seite auserkoren. Wer die Schlichtung für die Arbeitgeber übernehmen soll, steht bisher aber noch nicht fest. Böhle beteuerte jedoch, dass man den Namen zügig bekanntgeben werde.

Für den heutigen Donnerstag hat die Gewerkschaft Verdi zudem 330 Streikdelegierte nach Frankfurt am Main bestellt. Sie sollen dort den aktuellen Verhandlungsstand bewerten. Bsirske gab an, dass er auch eine Debatte führen will, wie man selbst die Schlichtung begleiten könne. In jedem Fall sei der Kampf für mehr Anerkennung der Bildungsleistungen der Erzieher noch nicht zu Ende. Ebenfalls wurde bisher nicht festgelegt, wie lange die Schlichtung dauern soll. In den Verhandlungskreisen hielt man jedoch eine Schlichtung von zwei Wochen für wahrscheinlich.

Quelle: Zeit

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