Nach der Deutschland-Pleite gegen Polen am vergangenen Samstag sollte gestern im Spiel gegen Irland alles besser werden. Doch schon der Beginn des Spiels vor 51.204 Zuschauern in der Schalker Arena gestaltete sich zäh. Die Iren, auf Platz 62 in der Weltrangliste, zeigten sich sehr defensiv, zehn Mann waren in der Regel hinter dem Ball und machten es dem amtierenden Weltmeister schwer, Lücken zu finden und Tore zu schießen.
Lediglich der irische Kapitän Robbie Keane musste nicht immer hinter den Ball, sondern durfte sich doch bis zur Mittellinie vorkämpfen. Die Fans der deutschen Mannschaft blieben jedoch zunächst geduldig, pfiffen nur die allzu defensiven Iren aus. Selbst Julian Draxler, der für den erkrankten André Schürrle in die Startelf kam und sich in der Schalker Arena heimisch fühlt, tat sich schwer gegen die irische Mannschaft. Auch Matthias Ginter schaffte es übrigens in die Startelf, weil Christoph Kramer ebenfalls erkrankt war. Insgesamt konnte Bundestrainer Joachim Löw damit nur noch auf einen 14 Feldspieler starken Kader blicken, der nur noch 14 Weltmeister umfasst.
Für die Außenverteidigung setzte Löw auf Antonio Rüdiger und Erik Durm, der in der Anfangsphase ein tolles Spiel zeigte. Aus riesiger Distanz wagte er in der fünften Minute einen Torschuss, der nur ganz knapp das Tor verfehlte und die Latte traf. Karim Bellarabi wurde für die Position vorne rechts eingesetzt und war einer der auffälligen Spieler der Partie. An der irischen Mauer kam aber auch er nicht vorbei.
Gute Chancen in der EM Qualifikation, aber keine Tore
Gute Chancen ergaben sich für die deutsche Nationalmannschaft sehr oft. Kroos konnte einen Freistoß zu Thomas Müller bringen, der auf Rüdiger legte. Doch der köpfte in der 14. Minute am Tor vorbei. Der Distanzschuss von Bellarabi in der 32. Minute sah gut aus, blieb aber an einem irischen Abwehrspieler hängen und für Draxler war der Winkel seines Schusses kurz vor der Pause zu spitz.
Nach der Pause wechselte Löw Lukas Podolski ein, einen seiner erfahrensten Spieler. Ginter musste dafür raus. Doch auch der 29-Jährige vom FC Arsenal konnte in seinem 120. Länderspiel kein Tor mehr erzielen. Manuel Neuer glänzte in der Partie wieder als Libero und rettete seine Mannschaft so manches Mal. Der Druck wurde zwar von der deutschen Mannschaft erhöht, so dass sich in der 53., 55. und 57. Minute gleich mehrere Torchancen ergaben, das erlösende Tor gelang dann aber erst Toni Kroos aus der Distanz in der 71. Minute.
Statt nun aber die Führung über die Zeit zu retten, blieben die Deutschen ihrer bisherigen Spielweise nicht treu. Lange Bälle wurden insbesondere in den letzten fünf Minuten gespielt und die sorgten schließlich dafür, dass in der Nachspielzeit (90+4. Minute) John O´Shea den Ausgleich schaffte. Deutschland geht auch aus diesem Spiel mit nur einem Punkt heraus und bleibt auf Platz vier in Gruppe D. Nach aktuellem Stand würde Deutschland an der EM 2016 in Frankreich demnach nicht teilnehmen.
So sahen die übrigen EM Qualifikationsspiele aus
Doch neben Deutschland mussten sich auch andere Mannschaften behaupten, mit mehr oder minder großem Erfolg. Die Ergebnisse gibt es wie gewohnt in der Zusammenfassung.
Polen – Schottland – 2:2 (1:1)
Gibraltar – Georgien – 0:3 (0:2)
San Marino – Schweiz – 0:4 (0:3)
Färöer – Ungarn – 0:1 (0:1)
Finnland – Rumänien – 0:2 (0:0)
Griechenland – Nordirland – 0:2 (0:1)
Dänemark – Portugal – 0:1 (0:0)
Serbien – Albanien – wegen Schlägerei abgebrochen
Italien – Slowakei – 3:1 (2:0)
Spanien – Serbien – 1:2 (0:1)
Portugal – Niederlande – 5:4 (2:2)
Deutschland – Ukraine – 2:0 (0:0)
Kroatien – England – 1:2 (1:1)
Island – Dänemark – 1:1 (0:0)
Schweden – Frankreich – 4:1 (2:0)
Deutschland – Österreich – 1:5 (0:3)
Kasachstan – Lettland – 0:3 (0:1)
Tschechien – Russland – 0:3 (0:1)
Nordirland – Färöer – 3:0 (1:0)
Polen – Niederlande – 1:2 (1:1)
Moldawien – Andorra – 2:1 (1:1)
About Author
Weitere Meldungen
Leony singt offiziellen EM-Song 2024
Sepp Maier: Eine Legende des deutschen Fußballs wird 80
Michael Rummenigge: Ein deutscher Fußballprofi wird 60