Die vier ist in diesen Tagen eine ganz besondere Zahl. Wir schreiben das Jahr 2014, nach 24 Jahren holt sich Deutschland den vierten Weltmeistertitel in seiner Geschichte, im 64. Spiel der Fußball WM. Die vorigen drei WM-Titel hatten oft genug auch eine vier im Datum: 1954, 1974, 1990. Nun endlich ist es soweit und Deutschland hat den Pokal zurück nach Hause geholt und dabei gleich einige Highlights gesetzt.
So verlief das Finale der Fußball WM 2014
Das Finale der Fußball WM 2014 verlief so, wie man es sich als Zuschauer wünschte – spannend bis zur letzten Sekunde. Im Gegensatz zum kleinen Finale, das am Samstag zwischen den Niederlanden und Gastgeber Brasilien ausgetragen wurde, konnten sich die Fans beim Finale Deutschland gegen Argentinien auf pure Spannung freuen.
Das 64. und letzte Spiel der Fußball WM 2014 zeigte sich über sehr weite Teile ausgeglichen. Eine starke Defensive bei Argentinien, viele Offensiv-Angriffe, herausragende Verteidiger bei Deutschland, schnelle Konterspiele. Doch an der Abwehr kam kaum jemand vorbei und wenn es doch einmal gelang, wie bei Higuain, der sich plötzlich frei vor dem deutschen Torwart Manuel Neuer sah, hatte man Respekt. So viel Respekt sogar, dass man diesen eigentlich locker zu setzenden Schuss klar versemmelte. Doch auch Höwedes, dem es in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang, einen Eckball zu köpfen, verpasste seine Chance und knallte das Leder voll an den Pfosten.
In der zweiten Hälfte zeigte sich das Spielgeschehen insgesamt hektischer, trotz des Fehlens von Angel di Maria, dem wichtigen Partner für Lionel Messi, erhielt er Chancen, konnte diese jedoch nicht verwandeln. Höwedes und Schürrle konnten ebenfalls gute Chancen erzielen, doch ohne vollendetes Tor. Und aufgrund der Ausgeglichenheit des Finalspiels der Fußball WM 2014 war klar, dass nur eine Verlängerung oder gar das Elfmeterschießen den Sieger ermitteln konnten. In der Nachspielzeit konnten die Deutschen mit dem berühmten Quäntchen Glück und einem herausragenden Spielzug jedoch das Finale für sich entscheiden.
Der Allzeit-Joker der DFB-Elf, André Schürrle, gab den wichtigen Impuls. In dieser Fußball WM immer wieder spät eingewechselt, schaffte er es auf drei Tore und drei Vorbereitungen. Und im Finale nahm er seinen Mut zusammen, sprintete die gesamte Spielfeldseite ab, gab einen genauen Pass in den Strafraum, den Mario Götze, ebenfalls eingewechselt, mit der Brust annahm und mit dem Linken in unglaublicher Schusstechnik ins Netz setzte. Nach Gerd Müller, Helmut Rahn und Andi Brehme ist es jetzt Mario Götze, der die Deutschen zum Weltmeister schoss.
Alle deutschen Spieler sind besondere Spieler bei der Fußball WM 2014
Schaut man sich die deutsche Elf an, zeigt sich einmal mehr, dass die Zusammengehörigkeit und der Teamgeist das Spiel klar mit entschieden. Bundestrainer Joachim Löw musste auf Größen wie Reus, Gomez und Gündogan verzichten. Beim Aufwärmen für das Finalspiel kamen noch Probleme bei Sami Khedira dazu, der sich nicht fit genug fühlte, um in diesem wichtigen Endspiel teilzunehmen. Joachim Löw ersetzte Khedira durch Christoph Kramer, einen Spieler, der bisher kaum in der WM gespielt hatte, sicher auch gar nicht für die Startelf in Frage gekommen wäre. Und der machte sein Spiel gut, interpretierte Khediras Rolle eher offensiv und war stets anspielbereit. Aber bereits nach einer guten Viertelstunde machte Kramer, der für Gladbach spielt, Bekanntschaft mit der Schulter von Garay. Er musste behandelt werden, wollte aber weiter spielen. Nach weiteren 15 Minuten musste er raus und wurde durch den ewigen Joker André Schürrle ersetzt.
Doch auch andere Spieler waren einfach klasse, wie die Aufstellung zeigt: Bastian Schweinsteiger, der sich im Mittelfeld immer wieder über den Haufen rennen ließ, einen heftigen Schlag abbekam, der sogar zum Cut unter dem Auge führte, aber immer wieder aufstand und bis zum Ende weiter spielte, ist eines dieser besonderen Talente und war wichtig für die Mannschaft.
Jérôme Boateng, der wichtige Verteidiger, sprintete, was das Zeug hielt. Er lief und lief und lief, grätschte selten, schaffte es aber sogar, den eigentlich nicht zu grätschenden Lionel Messi zu stoppen. Boateng musste auch zunehmend Mats Hummels unterstützen, der immer abgeschlagener wirkte, sich aber bis zum Ende der 120 Minuten schleppte. Damit ist Boateng einer der besten Spieler der gesamten DFB-Elf.
Manuel Neuer, der Torwart, der Libero, hat sich in dieser Fußball WM Respekt erspielt, so viel Respekt, dass er selbst die Weltklasse-Fußballer aus Argentinien verunsicherte, wenn sie einmal vor seinem Kasten standen.
Diese Besonderheiten sind mit dem Finalentscheid der Fußball WM 2014 gelungen
Schaut man auf die deutsche Nationalmannschaft, wird eines klar: Sie haben Geschichte geschrieben und das gleich mehrfach:
- Die DFB-Elf ist die einzige Mannschaft, die es vier Mal in Folge ins Halbfinale einer Fußball WM geschafft hat.
- Die DFB-Elf ist die einzige Mannschaft, die bereits acht Mal im Finale einer Fußball WM stand.
- Die DFB-Elf hat als erste europäische Mannschaft den Weltmeister-Titel in Südamerika geholt.
- Miroslav Klose stand zum zweiten Mal in einem Fußball WM Finale. Er wurde mit 36 Jahren Weltmeister.
- Miroslav Klose ist mit 16 WM Toren der Rekordtorschütze der Fußball WM aller Zeiten.
- Thomas Müller bleibt zweitbester Torschütze der Fußball WM 2014. (Silberner Schuh)
- Mario Götze wird „Man of the Match“
- Thomas Müller wird zweitbester Spieler der Fußball WM 2014. (Silberner Ball)
- Manuel Neuer wird bester Torhüter der Fußball WM 2014. (Goldener Handschuh)
Weitere Preise bei der Fußball WM 2014
Der goldene Schuh für die meisten Tore der Fußball WM geht an James Rodriguez, der für Kolumbien spielte und die Torschützenliste mit sechs Toren anführt. Platz zwei geht an Thomas Müller und der bronzene Schuh an Neymar, der für Brasilien spielte und vier Tore, genau wie Lionel Messi und Robin van Persie erzielte.
Der goldene Ball für den besten Spieler der Fußball WM 2014 geht an Lionel Messi, der diesen Preis jedoch eher geknickt entgegen nahm. Zu nah war der WM-Titel, zu groß die Enttäuschung, „nur“ Vize-Weltmeister zu sein. Der zweite Platz ging erneut an Thomas Müller und den bronzenen Ball erhielt Arjen Robben für die Niederlande.
Der beste junge Spieler in der Fußball WM 2014 war Paul Pogba, der für Frankreich spielte. Und der Fairplay-Preis für das fairste Spiel ging an Kolumbien.
Die Fans in Deutschland dürfen sich nun auf den morgigen Vormittag freuen, wenn die deutsche Nationalmannschaft ihr Versprechen wahr macht und zum Empfang auf der Berliner Fanmeile eintrudelt. Denn sie hatte gesagt, dass sie nur als Weltmeister einen Empfang will, nicht schon wieder als Zweit- oder Drittplatzierter.
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