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Einige deutsche Städte wollen ÖPNV mit Seilbahnen ergänzen

In vielen Metropolen der Bundesrepublik Deutschland stehen die Verkehrsinfrastrukturen aufgrund einer massiven Überlastung kurz vor einem Kollaps. Deshalb gibt es vielerorts Überlegungen, den ÖPNV durch die Integration von Seilbahnen attraktiver zu machen.

Mit Seilbahnen als ÖPNV in Städten könnten mehrere Probleme auf einen Schlag gelöst werden. Die Akzeptanz bei der Bevölkerung ist hoch. Das beweist das Beispiel Koblenz, wo viele Bürger für den Erhalt ihrer Seilbahn sogar auf die Straße gegangen sind. Die Bürgerinitiativen haben es letztlich geschafft, den Weiterbetrieb der Buga-Seilbahn bis zum Jahr 2026 durchzusetzen.

In Köln ist eine Seilbahn über den Rhein im Gespräch

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk gab Thomas Schmeckpeper (Lokalpolitiker der Wählergruppe GUT) die Gründe an, die für den Bau einer Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel in Köln sprechen. Die Gondelbahnen sind durch die entfallenden Einschränkungen durch Staus immer pünktlich. Weil sie nicht von roten Ampeln aufgehalten werden, sind sie schneller als Linienbusse und Straßenbahnen. Außerdem sind sie umwelt- und klimafreundlich, weil sie keine Emissionen verursachen. Sie lassen sich günstig mit dem Strom aus Windkraft, Wasserkraft und Solaranlagen betreiben. Diese Vorteile kommen auch den Zielen in den Luftreinhalteplänen der Städte sehr entgegen. In Köln besteht das Problem, dass vor allem die Brücken über den Rhein sehr stark ausgelastet sind. Deshalb soll dort nach der Überzeugung der Wählergruppe GUT eine 30 Kilometer lange Zickzackstrecke über den Rhein für Abhilfe sorgen.

Auch München beschäftigt sich mit den Vorteilen von Seilbahnen als ÖPNV

In der bayerischen Landeshauptstadt München sind die Verkehrsplaner schon einen Schritt weiter. Hier wurde bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Sie wurde im Dezember 2018 beauftragt und beschäftigt sich mit einer angedachten Strecke entlang des Frankfurter Rings. Auch die Münchener wollen sich die Vorteile der Seilbahnen nutzbar machen. Ein Ausbau der vorhandenen U-Bahn-Strecken würde die Stadtväter wesentlich mehr Geld kosten. Für das Geld, was in einen Kilometer U-Bahn-Strecke investiert werden muss, könnten mehr als 30 Kilometer Seilbahnstrecke gebaut werden. Außerdem bieten Seilbahnen die Möglichkeit, eine dritte Ebene für den ÖPNV zu nutzen. Gleichzeitig hoffen die Stadtväter in München, mit einer Stadtseilbahn eine zusätzliche Touristenattraktion zu schaffen. Interessant sind die Stadtseilbahnen auch deshalb, weil sie wenig Platz benötigen. Die dafür notwendigen Masten könnten in die Mittelstreifen der vorhandenen Straßen integriert werden. Hinzu kommt, dass die Anwohner nicht wie bei Bussen und Straßenbahnen mit einer lauten Geräuschkulisse leben möchten. Seilbahnen arbeiten nahezu geräuschlos.

Quelle: Deutschlandfunk, muenchen.de

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