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Drohen massive Entlassungen bei der Deutschen Bahn?

In einem Interview von Rüdiger Grube, dem aktuellen Chef der Deutschen Bahn, wird es noch in diesem Jahr einen massiven Stellenabbau bei dem Tochterunternehmen Schenker Rail geben, das für die Abwicklung des Güterverkehrs zuständig ist. Er nannte keine konkreten Zahlen, doch FAZ beruft sich auf „Informationen aus Arbeitnehmerkreisen“ und spricht von bis zu 5.000 Entlassungen. Grube begründet die bevorstehenden Entlassungen mit einer komplexen Prüfung und Anpassung des gesamten Geschäftsmodells beim Güterverkehr der Deutschen Bahn.

Welche Ursachen haben die Entlassungen bei der Bahn tatsächlich?

Konkrete Pläne zur Sanierung von DB Schenker Rail sollen noch im Jahr 2015 vorgelegt werden. Das Unternehmen hat derzeit rund 31.000 Mitarbeiter und bringt der Deutschen Bahn schon seit letztem Jahr kräftige Verluste ein. Rüdiger Grube gibt als Hauptgrund an, dass viele der Verladestationen nicht mehr rentabel angefahren werden können. Ein Fünftel dieser Verladestationen bringen DB Schenker Rail gerade einmal ein Prozent des Umsatzes. Deshalb will Rüdiger Grube mehrere Hundert Verladestationen schließen. Als weiteren Grund benannte Bahnchef Grube die Folgen der massiven Streiks im Jahr 2015. Sie hätten die Gütertochter der Deutschen Bahn bis zu zehn Prozent ihrer Kunden gekostet.

Andererseits bestätigte Grube in dem Interview auch, dass die bei DB Schenker Rail überflüssigen Arbeitskräfte nicht auf die Straße gesetzt werden sollen. Die Deutsche Bahn will sie in anderen Bereichen des Unternehmens unterbringen. Der Bahnchef verwies dabei auf die interne Stellenbörse der Bahn sowie auf die umfangreichen Qualifizierungsprogramme.

Bahn kämpft derzeit auch mit massiven Verspätungen

Der Güterverkehr ist nicht der einzige Bereich, der Rüdiger Grube Sorgen bereitet. Auch im Personenverkehr gibt es Probleme. Dort werden erhebliche Verspätungen verzeichnet, die weitere Bahnkunden verprellen könnten. Die dafür verantwortlichen Ursachen sind zahlreiche Baustellen sowie die Flüchtlinge, von denen die Züge überlastet und bei der Abfertigung an den Bahnhöfen ausgebremst werden. Inzwischen kommt ein Drittel der ICE-Zügen mit erheblichen Verspätungen an. Bahnchef Grube benannte dafür in einem anderen Interview wörtlich einen „unseligen Mix“ von störenden Faktoren. Einer dieser Störfaktoren ist, dass die Deutsche Bahn nicht genug Züge besitzt. Züge mit technischen Pannen können deshalb oft nicht ersetzt werden. Außerdem belasten die für den Transport der Flüchtlinge notwendigen Sonderzüge den Fahrplan der Deutschen Bahn.

Quelle: FAZ

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