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Die wichtigsten Bio Siegel: Demeter

Zu den großen deutschen Bio Siegeln gehören neben Bioland, Biokreis und Biopark auch zahlreiche weitere Bio Siegel, darunter etwa Demeter. Der deutsche Bio-Anbauverband Demeter blickt dabei auf eine lange Geschichte zurück. So wurde der bis heute bekannte Markenname bereits 1932 in München patentiert – schon damals für bio-dynamische Produkte.

Bio Siegel Demeter – eine lange Geschichte

Bereits 1927 gründeten Landwirte, die nach anthroposophischen Ideen arbeiteten, die Verwertungsgesellschaft Demeter. Ab 1930 gab man die monatlich erscheinende Zeitschrift „Demeter – Monatszeitschrift für biologisch-dynamische Wirtschafsweise“ heraus. Ein dunkler Schatten stellt die Zeit des NS-Regimes dar, als sich viele Bauern mit der SS zusammenschlossen und die Ideen des Nationalsozialismus unterstützten. Nach dem Krieg wurde es schwierig.

In Ostdeutschland wurde die biologisch-dynamische Bewirtschaftung des Landes verboten. In Westdeutschland gründete man den „Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise“, der als Eigentümer der Marke Demeter galt. 1954 schließlich entstand der Demeter-Bund, der Schutzrechte vergeben durfte. Landwirte, die wenigstens zwei Jahre nach den Demeter-Richtlinien gearbeitet haben, können demnach die Schutzmarke Demeter führen.

1994 war Demeter der erste ökologische Anbauverband Deutschlands, der Richtlinien für die Verarbeitung von Lebensmitteln erließ. Nur drei Jahre später gründeten 19 unabhängige Demeter-Organisationen auf der ganzen Welt den Verein „Demeter International e.V.“. Die einzelnen Demeter-Foren gründeten 2007 schließlich den „Verein Demeter e.V.“.

Vorschriften und Verbote beim Bio Siegel Demeter

Demeter macht klare Vorschriften, die von den angeschlossenen Landwirten einzuhalten sind. Die Vorschriften und Verbote gehen weit über die Mindestanforderungen der EG-Öko-Verordnung hinaus. Beispielhaft seien hier folgende Punkte genannt:

  • Verwendung von maximal 13 Lebensmittelzusatzstoffen
  • Verbot des Enthornens von Rindern
  • Transportweg von Schlachtvieh zum Schlachthof darf maximal 200 Kilometer betragen
  • Tierfütterung darf ausschließlich mit Bio-Futter erfolgen
  • Wiederkäuer-Futter muss zu mindestens 80 Prozent Demeter-Qualität aufweisen
  • Gesamtfutterbedarf muss zu mindestens 50 Prozent Demeter-Qualität aufweisen
  • Bei Tierkrankheiten sollen bevorzugt homöopathische, biologische oder ähnliche Naturheilverfahren eingesetzt werden
  • Hybridsaatgut darf nicht vermehrt und gezüchtet werden

In Deutschland arbeiten mehr als 1.500 Landwirte nach den Demeter-Richtlinien und bewirtschaften mehr als 77.800 Hektar Flächen. 330 Hersteller und Verarbeiter sind ebenfalls nach Demeter zertifiziert. Demeter betreibt über 500 Demeter-Aktiv-Partner-Läden in ganz Deutschland. Der Vertrieb der Produkte erfolgt unter anderem in Naturkostläden, Reformhäusern und im Reformwaren-Großhandel, so dass selbst im Supermarkt Demeter-Produkte gefunden werden können.

Quelle: Demeter e.V.

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