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So gefährlich sind europäische Produkte

Das EU-Schnellwarnsystem Rapex stellt für Verbraucher gefährliche Produkte fest und veröffentlicht diese auf einer Website der EU-Kommission. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 2.044 gefährliche Produkte veröffentlicht, damit ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen gewesen. Mit 26 Prozent waren Spielzeuge für Kinder die am häufigsten als gefährlich eingestuften Produkte. Auf Platz zwei folgten mit 18 Prozent Kraftfahrzeuge und auf Platz drei Kleidung mit 13 Prozent. Das teilte die EU-Verbraucherschutzkommissarin Vera Jourova am Donnerstag in Brüssel mit.

Viele gefährliche Produkte online vertrieben

Besorgniserregend ist die Tatsache, dass viele der als gefährlich eingestuften Produkte über den Onlinehandel vertrieben wurden, nachdem sie von den nationalen Behörden bereits vom Markt genommen waren. Im letzten Jahr sei dies bei 244 Artikeln der Fall gewesen. Deshalb habe man die Zusammenarbeit mit Onlinehändlern, wie Ebay, Amazon oder Alibaba verstärkt, so Jourova weiter, um die betreffenden Produkte von den Internetseiten zu entfernen.

Wie die EU-Kommission weiter mitteilte, stammte über die Hälfte der als gefährlich eingestuften Produkte aus China. Trotzdem gingen die Zahlen auch hier von 62 Prozent im Jahr 2015 auf 53 Prozent im letzten Jahr zurück. 468 der Warnungen für gefährliche Produkte betrafen dagegen Artikel aus Europa.

Wie funktioniert das Schnellwarnsystem Rapex?

Das Schnellwarnsystem Rapex funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Insgesamt gibt es in Europa 31 nationale Kontrollbehörden. Wenn diese ein für Verbraucher gefährliches Produkt identifizieren, erfolgt eine Mitteilung an Rapex. So können auch die anderen Mitgliedsstaaten zügig reagieren und die Produkte aus dem Verkehr ziehen. Die als gefährlich eingestuften Produkte listet die EU in einer öffentlichen Datenbank auf. Allerdings werden ausschließlich Produkte untersucht, die nicht in den Bereich der Lebensmittel zählen.

Jourova erklärte, dass die EU-Mitglieder das Schnellwarnsystem 2015 verstärkt genutzt haben. Als positives Beispiel führt sie das Samsung Galaxy Note 7 Smartphone auf, das explosionsgefährdet war. Großbritannien hatte das Smartphone an Rapex gemeldet, eine Rückholaktion gestartet und den weiteren Verkauf des Samsung Galaxy Note 7 verboten. Allerdings seien noch keine Unfälle oder Verbrennungen registriert worden.

Wo liegen die größten Gefahren der gefährlichen Produkte?

Die EU-Kommission teilte weiter mit, dass bei jedem vierten als gefährlich eingestuften Produkt Verletzungsrisiken bestehen. Ebenso hoch lag die Quote der Produkte, bei denen Gefahren durch unerlaubt verwendete Chemikalien entstehen. Bei 14 Prozent der Produkte stellten die Verbraucherschützer eine Erstickungsgefahr fest, in elf Prozent der Fälle war die Gefahr in Elektroschocks zu sehen. Neun Prozent der gemeldeten Artikel könnten potenziell in Brand geraten.

Die meisten Warnmeldungen an das Schnellwarnsystem Rapex gab Deutschland mit 319 Artikeln ab. Danach folgten Spanien mit 224 Warnmeldungen und Frankreich mit 199 Meldungen.

Quelle: AFP

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