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Deutschland hat zu wenige Kita-Plätze

Seit 2013 haben Eltern in Deutschland einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Doch das Angebot für die Kinderbetreuung hinkt dem Bedarf deutlich nach. Laut einem aktuellen Medienbericht fehlen derzeit rund 300.000 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren. Besonders hoch ist die Betreuungslücke in den alten Ländern, wo 262.436 Betreuungsplätze für die Kleinsten fehlen. In den neuen Ländern sind immerhin noch 31.050 Plätze zu wenig vorhanden. Das geht aus einem Bericht der „Bild“-Zeitung hervor, in dem sie sich auf Zahlen des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) beruft.

NRW Schlusslicht bei Kita-Plätzen

In Nordrhein-Westfalen suchen demnach besonders viele Eltern vergeblich nach einer Betreuungsmöglichkeit für den Nachwuchs. 16,2 Prozent der Kinder in NRW unter drei Jahren finden keinen Platz in einer Kita. Das sind ungefähr 77.459 fehlende Kita-Plätze.

In Bremen liegt die Betreuungslücke für den Nachwuchs mit 20,2 Prozent sogar noch höher. Allerdings entspricht die Quote hier „nur“ 3.763 fehlenden Plätzen in der Kita. Ähnliche Quoten erreichen Bayern und Rheinland-Pfalz.

Bedarf an Kita-Plätzen gestiegen

IW-Ökonom Wido Geis erklärte, dass man in der heutigen Gesellschaft die frühkindliche Entwicklung nicht mehr so negativ wie in der Vergangenheit ansieht. Daher versuchen insbesondere Mütter, schneller wieder ins Berufsleben zurückzukehren. Das hat jedoch zur Folge, dass die Familien auch früher einen Betreuungsplatz finden müssen. Geis geht außerdem davon aus, dass der Bedarf an Kita-Plätzen in Zukunft sogar noch steigen werde.

Das lässt sich auch an einem Vergleich mit Zahlen aus dem Dezember 2016 ablesen. Damals hatten laut IW im gesamten Bundesgebiet „nur“ 228.000 Kita-Plätze gefehlt. Kaum fünf Monate später ist die Zahl auf mehr als 300.000 angestiegen. Da bringt auch das neue Investitionsprogramm, mit dem bis 2020 100.000 zusätzliche Kita-Plätze geschaffen werden sollen, nur eine unvollständige Lösung des Problems mit sich.

Quelle: dpa

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