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Deutsche Wettbewerbsfähigkeit im Sinkflug

Wie eine Studie des Weltwirtschaftsforums ergab, ist die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erheblich gesunken. Die hohen Abgaben auf die Löhne und das langsame Internet werden als Hauptgründe für das schlechtere Abschneiden im internationalen Ranking angesehen.

In der neuen Rangliste des Weltwirtschaftsforums (WEF) erreicht Deutschland in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit keinen Spitzenplatz mehr. Von Platz drei geht es direkt bergab auf Platz sieben. So haben sich im aktuellen Ranking Hongkong, die Niederlande, Japan und die Schweiz vor Deutschland gesetzt.

Singapur gewinnt bei Wettbewerbsfähigkeit

Den ersten Platz belegt im diesjährigen Ranking Singapur, auf Platz zwei landen die USA. China als Handelsmacht kommt dagegen nur auf Platz 28 von 141 untersuchten Staaten.

Vor allem im Bereich der Informationstechnologie erhält Deutschland schlechte Noten. Betrachtet man Internetverbindungen über Glasfaserkabel landet die Bundesrepublik lediglich auf Platz 72, bei den mobilen Breitbandanschlüssen reicht es nur für Platz 58.

Trotzdem gibt es einen Lichtblick: In der Kategorie Innovationsfähigkeit ist und bleibt Deutschland Spitzenreiter. Hier werden unter anderem die Zahl angemeldeter Patente und wissenschaftlicher Veröffentlichungen mit bewertet.

Topnoten erhält die Bundesrepublik auch in der makroökonomischen Stabilität. Hier geht es um Inflationsrate und Schuldenlage. Allerdings gibt es Nachholbedarf bei der Einstellung der Länder auf digitale Geschäftsmodelle. Von den 20 größten Volkswirtschaften landeten gerade einmal zwei in den Top Ten: Platz eins belegten die USA, Deutschland konnte immerhin noch Platz neun ergattern.

Trotz Abrutsch: Deutschland bleibt über dem Durchschnitt

Trotzdem ergibt sich im Gesamtindex Wettbewerbsfähigkeit für Deutschland nur ein siebter Platz mit 81,8 von 100 möglichen Punkten. Allerdings erhält auch Singapur als Spitzenreiter mit 84,8 Punkten nur unwesentlich mehr Punkte. Im Durchschnitt aller Länder kommt man übrigens auf 61 Punkte, so dass Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit noch deutlich über dem Durchschnitt liegt.

Die letzten Plätze im Ranking haben übrigens die Demokratische Republik Kongo, der Tschad und der Jemen belegt. Im Bericht zum Ranking erklärt die WEF, dass „der Graben bei der Wettbewerbsfähigkeit umso besorgniserregender ist, weil die Weltwirtschaft mit der Aussicht auf einen Abschwung konfrontiert ist“. Unsicherheiten werden durch die sich stetig verändernde geopolitische Lage sowie die Handelsspannungen forciert. Sie können langfristig zu einer deutlichen Abschwächung der Konjunktur führen.

Über den WEF-Wettbewerbsbericht

Seit mittlerweile 40 Jahren, also seit 1979, gibt es den WEF-Wettbewerbsbericht. Allerdings hat man die Methode zur Ermittlung der Wettbewerbsfähigkeit im Laufe der Jahre immer weiter verfeinert. 2018 wurde ein neues Bewertungsverfahren eingeführt. Daher ist ein direkter Vergleich mit früheren Rankings derzeit nicht mehr möglich.

Über 100 verschiedene Faktoren werden bei der Bewertung berücksichtigt. Sie kommen unter anderem aus den Bereichen Finanzsystem, Infrastruktur, Bildung oder den allgemeinen Bedingungen am Arbeitsmarkt.

Quelle: dpa

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