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Coronakrise: Unsicherheiten für deutsche Studenten in den USA

American flag waving for USA

Zu Wochenbeginn gab die amerikanische Einwanderungsbehörde Änderungen am Umgang mit den Studentenvisa bekannt. Sie resultieren aus den Folgen der Coronakrise und waren für viele Studenten eine Hiobsbotschaft.

Das U.S. Immigration and Customs Enforcement (kurz ICE) definierte die Änderungen an den Studentenvisa für die USA als Reaktion auf die Coronakrise. Allerdings stellt sich dabei eine weitere Frage. Donald Trump möchte die vorhandenen Einwanderungsmöglichkeiten massiv einschränken. Ist das eventuell nur ein weiterer Schritt in diese Richtung?

Welche Studenten sind von den Änderungen der Visa F-1 und M-1 betroffen?

Die Änderungen treffen nach dem aktuellen Kenntnisstand alle Schüler und Studenten, für die der Unterricht ausschließlich auf digitalen Wegen erfolgt. Wer an Hochschulen eingeschrieben ist, die im Herbstsemester 2020 keinen Präsenzunterricht anbieten, bekommt nach der offiziellen Meldung der Einwanderungsbehörde kein Studentenvisum. Das heißt, viele Studenten müssen ihre Pläne kurzfristig ändern. Noch härter trifft es junge Menschen, die bereits in den USA studieren und ihren Lebensmittelpunkt deshalb dorthin verlagert haben. Ohne die Möglichkeit der Wahrnehmung von Präsenzunterricht müssen sie im Herbst das Land verlassen oder an eine Universität mit Präsenzangeboten wechseln. Ansonsten werden ihre bereits ausgestellten Studentenvisa ungültig. Für Hochschulen mit gemischtem Lehrbetrieb gelten strenge Grenzen für die maximale Anzahl der Nutzung reiner Onlineangebote. Überschreitungen dieser Grenzen müssen mit dem Formular I-20 (Zulassungsbescheinigung) beantragt werden. Anderenfalls droht die zwangsweise Ausweisung.

Reaktionen auf die Änderungen bei den Studentenvisa

Die US-Regierung betont in einem offiziellen Statement, dass keine zusätzlichen Einschränkungen beabsichtigt sind. Die Visa F-1 und M-1 gab es auch bisher nur dann, wenn Präsenzunterricht an den amerikanischen Hochschulen absolviert wurde. Einwanderungsrechtler befürchten jedoch das Gegenteil. Anderenorts wird die Entscheidung der Einwanderungsbehörde als Druck auf die Universitäten interpretiert. Sie sollen trotz der noch immer hohen Zahl der Neuerkrankungen mit COVID-19 in der USA zum Normalbetrieb zurückkehren. Zwei namhafte Universitäten (Harvard und MIT) haben bereits angekündigt, eine Klage gegen die Regelung der Einwanderungsbehörde einzureichen. Sie befürchten, dass sie im Herbst durch COVID-19-Fälle in den Universitäten auch bei einer Rückkehr bei Semesterbeginn zum Normalbetrieb oder einem Hybrid-Modell zur Rückkehr zum rein digitalen Unterricht gezwungen werden könnten. Dann käme die Ungültigkeit der Visa für viele Studenten so kurzfristig, dass kaum Zeit für eine Reaktion bleibt.

Quelle: U.S. Immigration and Customs Enforcement

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