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Bundestagswahl 2017: Jeder vierte Deutsche fordert Neuwahlen

Das Ergebnis der Bundestagswahl 2017 ist längst nicht nach dem Gusto vieler Deutscher. Knapp jeder Vierte ist so unzufrieden damit, dass er Neuwahlen fordert. Besonders groß ist der Anteil dieser Forderer unter den AfD-Wählern, obwohl die Partei aus dem Stand heraus 12,6 Prozent holte. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor.

Weitere Ergebnisse der YouGov-Umfrage zur Bundestagswahl 2017

Lediglich 16 Prozent der Befragten wünschten sich erneut eine große Koalition aus Union und SPD. Dagegen sind 38 Prozent für die derzeit wahrscheinlichste Lösung, eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen.

62 Prozent der AfD-Wähler sprechen sich trotz des überraschend guten Ergebnisses ihrer Partei für Neuwahlen aus. Bei den Wählern der Linken sind es noch 38 Prozent, die für Neuwahlen sind. Gut ein Drittel der SPD-Wähler (32 Prozent) vertritt diese Auffassung ebenfalls. Bei den Anhängern der FDP ist der Anteil mit 17 Prozent und bei den Grünen mit 14 Prozent dagegen deutlich niedriger.

Bei Unions-Anhängern wollen nur acht Prozent Neuwahlen, über die Hälfte (55 Prozent) will ein Jamaika-Bündnis. Nur 28 Prozent der Unions-Wähler sprechen sich dagegen für eine weitere große Koalition aus. Die Anhänger der Grünen sprachen sich mehrheitlich (70 Prozent) für das Jamaika-Bündnis aus, bei den FDP-Wählern waren es noch 62 Prozent.

AfD – ein vorübergehender Erfolg?

Laut der Umfrage rechnet außerdem die Mehrheit der Deutschen damit, dass der Erfolg der AfD nicht lange anhalten wird. 54 Prozent gaben an, dass sich die Partei nicht dauerhaft im Bundestag halten können wird. Lediglich 27 Prozent sehen die AfD hingegen auch in Zukunft als feste Größe im Bundestag.

Allerdings könnte es dazu wirklich kommen, denn seit über 60 Jahren ist die AfD erst die dritte Partei, die es in den Bundestag geschafft hat. 1983 gelang den Grünen, 1990 der Linken, damals noch als PDS, der Einzug in den Bundestag. Beide Parteien sind seither dauerhaft im Parlament vertreten.

Drei Viertel der AfD-Anhänger glauben ebenfalls an eine solche Entwicklung ihrer Partei. Bei den anderen Parteien sind die Zahlen deutlich geringer: Unions-Wähler sehen nur zu 19 Prozent eine dauerhaft im Bundestag sitzende AfD als wahrscheinlich an, SPD- und Grünen-Wähler zu 18 Prozent. Mehr Erfolg trauen die Wähler der Linken (28 Prozent) und der FDP (31 Prozent) der AfD zu. Insgesamt wurden 2.000 Bundesbürger zwischen dem 19. September und dem 02. Oktober 2017 von YouGov befragt.

Quelle: dpa

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