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Bundesregierung plant Förderprogramm für die Filmindustrie

Offenbar hat die Bundesregierung am Vorbild von Großbritannien und Australien erkannt, dass die Filmindustrie erhebliches Potential zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bietet. Derzeit ist ein neues Förderprogramm im Gespräch, das nach den aktuellen Plänen der Bundesregierung bereits im Herbst 2015 starten soll. Im Fokus der Förderung stehen vor allem Dienstleistungen bei der digitalen Nachbearbeitung von Fernseh- und Kinofilmen sowie Serien, in Fachkreisen auch kurz als VFX bezeichnet. Die Visual Effects spielen eine wachsende Rolle, da die Kinobesucher und Fernsehzuschauer immer größere Ansprüche an die Qualität stellen. Großbritannien fördert die Vergabe von VFX-Aufträgen beispielsweise mit erheblichen Steuervorteilen für ausländische Produzenten.

Auf welche Produktionen zielen die VFX-Förderungen ab?

Mit dem angedachten Förderprogramm möchte das Wirtschaftsministerium vor allem Big-Budget-Produktionen nach Deutschland holen. Wie lohnenswert das ist, zeigt aktuell Australien. Hier sind allein am Set eines Films mit einem Budget von 250 Millionen Dollar rund 400 Mitarbeiter beschäftigt. Die lokale Wirtschaft profitiert auch mittelbar, da die Beschäftigten Unterkünfte, Verpflegung und Zusatzleistungen wie Transporte etc. benötigen. Australiens Regierung ging mit ihren Förderungen sogar so weit, dass für diese Produktion ein einzigartiger Tarifvertrag etabliert wurde. Dabei handelt es sich um den Film, bei dem Anfang April 2015 die Dreharbeiten wegen der Handverletzung von Johnny Depp unterbrochen werden mussten: „Fluch der Karibik – Dead Men Tell no Tales“.

Die Reaktionen und möglichen Folgen des neuen Förderprogramms

Die internationale Filmbranche zeigte sich überrascht über die aktuellen Ankündigungen des deutschen Wirtschaftsministeriums, denn es gibt bereits Förderungen, die jedoch von der Filmförderungsanstalt, kurz FAA, kommen. Die FAA verfügte allein im Jahr 2013 über ein Budget von mehr als 150 Millionen Euro. Wie genau die deutsche Förderung ausfallen soll, will das Wirtschaftsministerium in den nächsten Monaten bekannt geben. Dass sich die Förderung für Deutschland als profitabel erweisen könnte, zeigt ein Blick auf die bisherigen Produktionen. Dazu gehören beispielsweise „Brücke der Spione“ von Steven Spielberg, „Hitman: Agent 47“ sowie „The Hunger Games: Mockingjay 2“, die alle in Deutschland gedreht wurden. Von der deutschen Produzentenvereinigung gab es Lob für die neue Initiative. Alexander Thies bezeichnete das Förderprogramm als eine „Investition in die Zukunft“.

Quelle: Variety

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