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Islamisten steigen auf Cyberattacken um

Nachdem Frankreich vom IS bereits massiv mit Attentaten auf die Redaktion „Charlie Hebdo“ und einen Supermarkt attackiert wurde, setzen sich die Angriffe nun im Internet fort. Wie der französische Fernsehsender TV5 Monde am 9. April 2015 offiziell bestätigte, gab es eine durch die IS veranlasste Hackerattacke auf den Sender selbst. Dabei haben die Jihadisten nicht nur die Konten des Senders in den sozialen Netzwerken gehackt, sondern über einen Angriff auf das interne Netzwerk auch die Technik des Senders vorübergehend blockiert. Auch die Homepage des Senders wurde gehackt. Dort gaben sich die Angreifer mit einem Banner der Hackergruppe „Cyberkalifat“ und dem Schriftzug „Ich bin der IS“ zu erkennen.

Wie reagiert die Regierung auf die Attacken auf TV5 Monde?

Manuel Valls, der französische Ministerpräsident, sieht in den Cyberattacke der Jihadisten einen Angriff auf die Meinungsfreiheit. Er versprach in seinem Statement dem Sender TV5 Monde Unterstützung. Bernard Cazeneuve, der Innenminister Frankreichs, und Laurent Fabius, der derzeitige französische Außenminister, statteten dem attackierten Sender TV5 Monde am 9. April 2015 einen Besuch ab. Auch Fleur Pellerin, die französische Kultusministerin, war bei diesem Besuch mit anwesend. Dass diese neuerliche Cyberattacke nach dem Vorbild der Attacke auf Sony Pictures von der Regierung sehr ernst genommen wird, liegt auch daran, dass Frankreich derzeit offenbar im Fokus der IS steht. Seit dem Attentat auf die Redaktion „Charlie Hebdo“ sind von Hackern Angriffe auf rund 19.000 französische Websites gestartet worden.

Welchen Umfang hatte der IS-Angriff auf TV5 Monde?

Durch den Hackerangriff wurden die Übertragungen auf allen elf zu TV5 Monde gehörenden Kanälen am 8. April 2015 unterbrochen. Nach Aussagen des Senderchefs Yves Bigot begann der Cyberangriff am Mittwoch gegen 22.00 Uhr. Auch am Donnerstag war das Programm des Senders noch beeinträchtigt. Wie Bigot in einem Interview mit RTL angab, können derzeit nur Aufzeichnungen ausgestrahlt werden. Live-Übertragungen sind noch nicht wieder möglich. Als Urheber des Cyberangriffs auf TV5 Monde wurden ein Algerier und ein Iraker ausfindig gemacht, die beide enge Kontakte zum IS haben. Ihnen gelang es binnen einer halben Stunde, den Hauptserver des Senders zu übernehmen, mit dem die Umwandlung der Signale zur Übergabe an die Satelliten erfolgt. Dort wurden mehrere Viren gefunden, bei denen Experten davon ausgehen, dass sie sich nur eine komplette Löschung aller Daten beseitigen lassen.

Quelle: RTL, Züricher Zeitung

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