Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Büroarbeit und Gesundheit sind Inhalt einer Kleinen Anfrage

Plenarsaal Bundestag

Kann Büroarbeit die körperliche Gesundheit beeinträchtigen und krank machen? Dazu vertreten die BAuA und viele Gutachter sowie Gerichte gegensätzliche Meinungen.

Die Frage nach den Auswirkungen der Büroarbeit auf die körperliche Gesundheit ist deshalb Inhalt einer Kleinen Anfrage von Bundestagsabgeordneten der Linken-Fraktion an die Bundesregierung. Die Antwort darauf liegt noch nicht vor, aber sie dürfte für einige Millionen Menschen in Deutschland sehr interessant sein.

Büroarbeit als Berufskrankheit: Anerkennung ist häufig schwierig

Dabei gibt die Fragestellung Auskunft über das Anliegen der Abgeordneten. Sie verlangen von der Bundesregierung ein klares Statement zur Frage, ob von dort die Meinung der BAuA-Experten geteilt wird. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (kurz BAuA) warnt in mehreren Publikationen vor gesundheitlichen Folgen von Büroarbeit und benennt dabei insbesondere die Ausweitung dieser Gefahren durch die verstärkte Nutzung von Computersystemen.
Diese Problematik ist von besonderer Bedeutung, denn einige Berufsgenossenschaften und Sozialgerichte lehnen eine Anerkennung des Repetitive Strain Injury Syndroms (kurz RSI, im Volksmund „Mausarm“ genannt) sowie die Epicondylitis als Berufskrankheit bei Bürotätigkeiten grundsätzlich ab, obwohl das Bundesgesundheitsministerium bereits vor einigen Jahren die Anerkennungsfähigkeit unter der Nummer 2101 des Berufskrankheitenkatalogs bestätigt hat. Die Deutsche Rentenversicherung benennt selbst als mögliche Ursachen „kurzzyklische repetitive feinmotorische Handtätigkeiten“ benennt und gibt als Beispiel das Maschineschreiben an. Auch in dieser Hinsicht ist die Kleine Anfrage der Linken interessant, denn sie fragen explizit nach der Anerkennung von Berufskrankheiten, die als Folge von Bürotätigkeiten entstehen.

Folgen der Bürotätigkeit können auch SBS und BRI sein

Das Kürzel SBS steht für Sick-Building-Syndrom und die Abkürzung BRI wird für Building Related Illness verwendet. In beiden Fällen handelt es sich um Krankheitssymptome, die beim Aufenthalt in bestimmten Gebäuden auftreten. Allerdings gibt es einen erheblichen Unterschied. Bei BRI besteht ein Zusammenhang mit krankmachenden Faktoren, die vom Gebäude ausgehen. Die Palette reicht von chemischen Ausdünstungen über Feuchtigkeit und Schimmelbefall bis hin zu ungünstigen Lichtbedingungen. Beim Sick-Building-Syndrom konnten die Ursachen trotz der Durchführung mehrerer Studien noch nicht abschließend geklärt werden. Nach Angaben des Umweltbundesamts spielen offenbar Unterschiede in der subjektiven Wahrnehmung der Umgebungsbedingungen bei den einzelnen Beschäftigten eine wichtige Rolle. Als Krankheitsbild wurde SBS von der WHO im ICD-10-Code unter der Kennung T75.8 definiert.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 19/23247, BAuA, Umweltbundesamt

About Author