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Berliner Baugenossenschaften fehlen Baugrundstücke

Die Wohnungsnot ist in allen deutschen Großstädten an der Tagesordnung. Die Berliner Wohnungsbaugenossenschaften würden gern bauen, aber ihnen fehlen geeignete Baugrundstücke. Deshalb stellen sie jetzt Forderungen an den Berliner Senat, der bereits offen darüber nachdenkt, zu Gunsten des Wohnungsbaus auch Kleingartenvereine in der Stadt zu enteignen.

In Berlin kann der Senat aktuell rund 170 Grundstücke vergeben, die für den Wohnungsbau genutzt werden können. Doch dabei werden die Baugenossenschaften offenbar benachteiligt. Das geht aus einem Statement hervor, welches Frank Schrecker, der Vorstandsvorsitzende der Baugenossenschaft „Berolina“ zu Wochenbeginn gegenüber dem Radiosender RBB abgab. Er machte die Forderung auf, dass mindestens ein Drittel der zu vergebenden Grundstücke an Baugenossenschaften gehen soll. Seiner eigenen Baugenossenschaft stand der Berliner Senat im Jahr 2017 gerade einmal drei Baugrundstücke zu.

Wie ist die aktuelle Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt?

Die Kaltmieten in Berlin steigen genau wie in den anderen deutschen Metropolen schon seit einiger Zeit rasant an. Binnen fünf Jahren erhöhten sich die Kaltmieten durchschnittlich um drei Euro pro Quadratmeter und Monat. Bei Kleinstwohnungen bis zu 40 Quadratmetern fiel die Steigerung der Mietpreise sogar noch deutlich größer aus. Hier werden bei den aktuellen Angeboten auf dem Portal Immowelt im Schnitt 13,70 Euro verlangt. Am günstigsten sind Wohnungen mit 60 bis 80 Quadratmetern, aber auch hier sind mittlerweile mehr als 10 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter und Monat fällig. Wer Eigentumswohnungen oder Eigenheime kaufen will, wird mit mehr als 3.000 Euro pro Quadratmeter (ohne Grundstücksanteil) zur Kasse gebeten.

Wissenswerte Fakten zur Baugenossenschaft Berolina

Die Baugenossenschaft Berolina wurde im Jahr 1956 gegründet. Sie besitzt derzeit knapp 4.000 Wohnungen mit Baujahren überwiegend zwischen 1956 und 1989. Seit der Jahrtausendwende wurden von der Baugenossenschaft über 250 Wohnungen in Neubauten geschaffen. Außerdem gehören rund 20 Gewerbeobjekte zum Immobilienbestand der Berolina. Die lokalen Schwerpunkte der Wohnungsbestände sind die Stadtteile Berlin-Mitte, Niederschöneweide, Lichtenberg, Adlershof, Weißensee, Prenzlauer Berg sowie das Heinrich-Heine-Viertel. Der mit Abstand größte Wohnungsbestand der Baugenossenschaft Berolina befindet sich mit rund 2.500 Mietwohnungen im Heinrich-Heine-Viertel.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg, Berolina

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