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KfW warnt vor Kapazitätsengpässen in der Bauwirtschaft

Die Zahl der Branchen, in denen es zu massiven Lücken bei der Beschaffung von Fachkräften kommt, wächst in Deutschland kontinuierlich. Neben den Schulen und Pflegeeinrichtungen zeichnet sich nun auch ein gravierender Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft ab.

Dass es einen erheblichen Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft gibt, weist ein Bericht aus, den die KfW Mitte August 2018 veröffentlichte. Er zeigt auf, dass sich diese Situation genau wie der Baulandmangel bereits deutlich auf die Umsetzung der Programme zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum durch Neubauten auswirkt.

Viele Bauunternehmen müssen Aufträge bereits ablehnen

Die KfW verweist in ihrem Statement auf Umfragen, welche durch den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie durchgeführt wurden. Danach gelingt es den Bauunternehmen aktuell gerade noch so, die Flut der eingehenden Aufträge zu erledigen. Das ist aber auch nur deshalb möglich, weil sich vor allem unter den Zuwanderern zahlreiche Fachkräfte befanden, die im Baugewerbe eingesetzt werden können. Mittlerweile verzeichnen die deutschen Bauunternehmen nach den Resultaten dieser Umfrage mehr als 15 Prozent Beschäftigte, die aus dem Ausland stammen. Selbst die Agentur für Arbeit hat enorme Probleme, die als offen gemeldeten Stellen in einigen Gewerken zeitnah mit geeigneten Bewerbern zu bedenken. Besonders betroffen sind das Klempnerhandwerk sowie der Bereich der Installateure für Heizungs- und Klimatechnik. In vielen Firmen führt das bereits dazu, dass Auftragsanfragen abgelehnt werden müssen. Das bekommen nicht nur Interessenten für Wohnraum zu spüren. Inzwischen verzögern sich dadurch sogar schon Aus- und Umbaumaßnahmen an Krankenhäusern, für welche die Ausschreibungen schon einige Zeit zurückliegen.

Zahl der genehmigten und nicht begonnenen Bauvorhaben steigt

Die Bauunternehmen erhielten nach offiziellen Statistiken im ersten Quartal 2018 rund 3,2 Prozent mehr Aufträge als im ersten Quartal 2017. Trotzdem erhöht sich die Zahl der Bauvorhaben, für welche bereits eine Baugenehmigung vorliegt, die aber noch nicht begonnen wurden. Dafür haben die Branchenexperten der KFW gleich mehrere Ursachen gefunden. Viele Bauherren haben auf die konkreten Regelungen und den Beginn der Antragsphase für das Baukindergeld gewartet. Eine weitere Gruppe von Bauherren verzögert den Beginn ihrer Projekte in der Hoffnung auf weiter steigende Mieten. Auch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank trägt dazu bei, denn es sieht derzeit nicht nach einer schnellen Erhöhung der Leitzinsen aus. Dadurch bleiben auch die Bauzinsen weiterhin niedrig.

Quelle: KfW Research

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