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Kommen in Deutschland Satellitenstädte wieder in Mode?

Die Wohnungsnot und die ständig steigenden Mieten zwingen die Bundesregierung zum Handeln. Nun sieht es so aus, als sollte dabei Österreich als Vorbild dienen. Dort haben es die Stadtväter von Wien geschafft, den rasanten Bevölkerungszuwachs zu meistern.

Auf die Orientierung an Österreich bei der Bekämpfung der Wohnungsnot in Deutschland deutet zumindest ein Besuch des stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD bei den Stadtplanern in Wien hin. Dort beschäftigte er sich mit der Seestadt Apern, in der binnen weniger Jahre mehr als 10.000 neue Wohnungen entstehen.

Warum braucht Wien so viele neue Wohnungen?

Die Bevölkerungszahl der Stadt Wien weist in den letzten beiden Jahrzehnten ein rasantes Wachstum auf. Im Jahr 2002 wurden noch rund 1,57 Millionen Menschen gezählt. Aktuell steuert die Metropole auf die Marke von 1,9 Millionen Einwohnern zu. Eine erste Rekordmarke beim Bevölkerungswachstum pro Quartal wurde im dritten Quartal 2012 mit einem Plus von mehr als 9.000 Einwohnern verzeichnet. Der Zuwachs im dritten Quartal 2014 fiel mit einem Plus von mehr als 11.000 Einwohnern noch deutlicher aus. Die bisherigen Spitzenwerte lieferten das dritte und vierte Quartal 2015. Sie ließen die Einwohnerzahl von Wien insgesamt um fast 30.000 Menschen ansteigen. Aktuell machen Menschen ausländischer Herkunft ein knappes Drittel der Bevölkerung aus. Beim Ausländeranteil landen die Deutschen auf dem dritten Rang. Die Experten der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass das Bevölkerungswachstum in der österreichischen Metropole auch in den nächsten Jahren sehr hohe Werte haben wird.

Seestadt Aspern erinnert an die Satellitenstädte der einstigen DDR

Auf welche Weise günstige Sozialwohnungen binnen kurzer Zeit geschaffen werden können, zeigt ein Blick in die deutsche Geschichte. In der ehemaligen DDR entstanden in den 1960er und 1970er Jahren viele große Plattenbausiedlungen. Beispiele dafür sind Berlin-Marzahn und Leipzig-Grünau. Ein ähnliches Konzept verfolgt Wien auch mit der Seestadt Aspern. Allerdings gibt es hier ein wesentlich höheres Level, was die Wohnqualität betrifft. Die Optik wird durch unterschiedliche Gebäudedesigns und Gebäudehöhen nicht an die „Wohnsilos“ der Satellitenstädte aus DDR-Zeiten erinnern. Vor der Bebauung des einstigen Flugfelds wurde ein künstlicher See angelegt, der als Naherholungsgebiet dient. Außerdem sollen im Gebiet der Satellitenstadt mehrere Parks entstehen. Bisher wurden drei dieser Parks fertiggestellt. Dazu gehört der zentrale Seepark, der zusammen mit dem See eine Gesamtfläche von 14 Hektar hat.

Quelle: Statistik Austria, aspern-seestadt.at

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