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Bekommt der Flughafen BER einen neuen Chef?

Die Zeichen zwischen Hartmut Mehdorn und dem Aufsichtsrat des Flughafens BER standen schon längere Zeit auf „Sturm“. Nun scheinen sich die Differenzen zu einem Orkan zu entwickeln, der Mehdorn seinen Job als Chef kosten könnte. Er selbst hatte mit den Aktivitäten der letzten Wochen signalisiert, dass ihm das inzwischen fehlende Vertrauen des Aufsichtsrats und der Politiker ein Dorn im Auge ist. Martin Delius, der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, bestätigte nun in einem Interview mit n-tv, dass an den Gerüchten über Hartmut Mehdorns Ablösung etwas dran sein muss. Dabei führte Martin Delius vor allem die fehlenden öffentlichen Dementis von brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke und dem zukünftigen Berliner Bürgermeister Michael Müller an.

Ist wirklich Mehdorn schuld an der Misere am Flughafen BER?

In der öffentlichen Darstellung sah es immer wieder so aus, als würde der Aufsichtsrat alles blockieren, was Hartmut Mehdorn im Interesse einer schnellen Inbetriebnahme des Flughafens BER vorgeschlagen hat. Dieser Darstellung widersprach der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses in dem n-tv-Interview. Als Beispiel brachte er die Bemühungen um die Eröffnung des nördlichen Teilbereichs am Flughafen BER. Dafür hatte Hartmut Mehdorn die Zustimmung vom Aufsichtsrat erhalten. Aber nach den Ergebnissen der ersten Prüfungen sind die erforderlichen Unterlagen für die Genehmigungen der Deutschen Flugsicherung und des zuständigen Bauordnungsamtes nicht eingereicht. Der zweite Kritikpunkt von Martin Delius ist, dass Mehdorn sich bisher nicht in ausreichendem Maße im die wirtschaftliche Situation der Flughafengesellschaft gekümmert hat.

Wie könnte sich ein Führungswechsel am Flughafen BER auswirken?

Eine Abberufung von Hartmut Mehdorn dürfte sich für das Projekt Airport BER eher nachteilig auswirken. Dieser Meinung ist zumindest der Chef des Untersuchungsausschusses. Als Begründung bringt er die häufigen Wechsel der Führungskräfte in der Bauleitung und die Tatsache, dass derzeit auch ein neuer Chef des Aufsichtsrats gesucht werden muss, nachdem Klaus Wowereit ausgeschieden ist. Dort gibt es Gerüchte, dass diesen Posten Axel Arendt übernehmen könnte. Ahrend hat umfangreiche Erfahrungen aus der praktischen Arbeit bei Rolls Royce und Daimler. Diese Besetzung hält Martin Delius für unklug, da in nächster Zeit vor allem politische Entscheidungen zum Flughafen BER getroffen werden müssen. Diese Entscheidungen könnten sich nach der Einschätzung von Martin Delius verzögern, wenn jemand aus der privaten Wirtschaft an der Spitze des Aufsichtsrats steht.

An anderer Stelle gibt es beim Flughafen BER Fortschritte

Zumindest an einer Stelle haben die künftigen Betreiber des Flughafens BER einen Fortschritt erzielt: Zu Wochenbeginn wurde vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eine Klage abgewiesen, nach der angeblich der Lärmschutz am neuen Airport nicht ausreichend wäre. Das Gericht gab den Verantwortlichen des Flughafens sogar so weit Rückendeckung, dass es eine Berufung gegen das Urteil für nicht zulässig erklärte. Damit ist der Gefahr abgewendet, dass weitere Zusatzkosten anfallen könnten. Auch der Schallschutz hatte 2013 für Aufregung gesorgt, weil er nach einem Urteil des gleichen Gerichts nach Veränderungen der geplanten Flugrouten komplett überarbeitet werden musste. Allein dadurch waren Mehrkosten von mehr als einer halben Milliarde Euro entstanden.

Quelle: n-tv

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