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Aussaat im Garten und auf dem Balkon: Eisheilige nicht unterschätzen!

Balkonfans und Gartenfreunde warten darauf, endlich ihr Saatgut zu verteilen und die Pflanzen in die Erde zu bringen. Doch noch stehen die Eisheiligen vor der Tür.

Als Eisheilige wird eine Reihe von Tagen mit Nachtfrost bezeichnet, die gewöhnlich Mitte Mai auftritt. Die Bezeichnung leitet sich allerdings nicht von den Temperaturen ab. Namensgeber sind kirchliche Würdenträger aus vergangenen Jahrhunderten, die als sogenannte „Wetterheilige“ fungieren.

Wer gehört zur den Eisheiligen der Kirche?

Dabei kommen regionale Unterschiede zum Tragen. Im Norden Deutschlands zählen zu den Eisheiligen Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius. Im Süden Deutschlands sowie in der Schweiz und Österreich wird auch Sophia zu den Eisheiligen gezählt. Ihre Gedenktage fallen in die Zeit zwischen dem 11. und 15. Mai eines jeden Jahres. Mauritius Knauer übernahm diesen Zeitraum bei seinen Prognosen im Hundertjährigen Kalender, da sich die Daten mit seinen langjährigen Wetterbeobachtungen deckten. Allerdings ergibt sich bei der Anwendung der kirchlichen Gedenktage für die Eisheiligen im Sinne einer Nachtfrostperiode ein Problem. Im Zuge der Kalenderreform wurden die Gedenktage verschoben. Bei einer korrekten Übertragung auf den heute üblichen Kalender würden die Eisheiligen auf den Zeitraum vom 19. bis zum 23. Mai eines jeden Jahres fallen.

Gibt es das Wetterphänomen der Eisheiligen durch den Klimawandel überhaupt noch?

Langjährige Messreihen beweisen, dass es im Mai häufig noch einmal Bodenfrost gibt. Üblicherweise sind es ein bis zwei Frostnächte. Allerdings betrachten Meteorologen eine Übereinstimmung mit dem Datum der Eisheiligen als Singularität. Damit werden Wetterphänomene bezeichnet, die durch puren Zufall an einem bestimmten Datum im Jahr häufiger auftreten. Dazu zählen nicht nur die Eisheiligen, sondern auch die in Deutschland regelmäßig zu beobachtende Erwärmung zum Ende der Adventszeit. Inzwischen gibt es deutliche Hinweise darauf, dass das Phänomen der Eisheiligen durch den Klimawandel nicht mehr so deutlich ausgeprägt ist. In Rheinland-Pfalz fielen die Eisheiligen beispielsweise über die Jahrtausendwende in 15 aufeinanderfolgenden Jahren aus. Ähnliche Trends beobachten die Meteorologen auch in anderen Regionen Deutschlands.

Quelle: Hundertjähriger Kalender, Kirchenkalender, DWD

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