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Arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken: Wie ist die aktuelle Entwicklung?

Professional technician worker with safety uniform check tools and equipment in the cabinet

Offizielle Statistiken bestätigen die Notwendigkeit der kontinuierlichen Optimierung betrieblicher Gesundheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen.

Die jüngsten Entwicklungen der Unfallzahlen im Arbeitsumfeld zeigen gegenläufige Tendenzen. Sie sind unterschiedlichen Ursachen geschuldet und nicht in jedem Fall ein Hinweis auf Mängel beim Arbeits- und Gesundheitsschutz. Teilweise gehen die Arbeitsunfälle auf Ursachen zurück, die weder von den Beschäftigten noch von den Arbeitgebern beeinflusst werden können.

Wie haben sich die Zahlen der Arbeitsunfälle zuletzt entwickelt?

Bei der Unfallversicherung der öffentlichen Hand stieg die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle zuletzt um 5,35 Prozent an. Nachlässigkeiten bei der Beachtung der von den Berufsgenossenschaften aufgestellten Anforderungen sind in diesem Bereich nicht die Hauptursache. Die betriebliche Arbeitsmedizin kann beispielsweise die Beschäftigten bei der Polizei und den Rettungsdiensten bestens auf ihre Einsätze vorbereiten, doch vor den stark zunehmenden Übergriffen können sie diese Präventionsmaßnahmen nicht schützen. Bei den Rettungsdiensten kommt vor allem bei der Versorgung von Verletzten bei Verkehrsunfällen die oft mangelhafte Rücksicht einiger Verkehrsteilnehmer/-innen hinzu.

In welchen Bereichen müssen außerdem Sondereffekte beachtet werden?

Ähnlich präsentiert sich die Entwicklung im Bereich der Lehrkräfte. Sie werden immer häufiger sowohl verbal als auch körperlich attackiert, was auch die beste Prävention am Arbeitsplatz nicht verhindern kann. Die zuletzt um knapp 7,6 Prozent gestiegene Zahl der Arbeitsunfälle in der Gastronomie ist einem ganz speziellen Effekt geschuldet. Dort präsentiert sich eine Normalisierung nach zwei Jahren mit extrem niedrigen Zahlen, die von den zwangsweisen Schließungen gastronomischer Einrichtungen im Rahmen der Bekämpfung der Coronakrise geprägt wurden.

In vielen Bereichen zeigt die Prävention positive Resultate?

In größeren Unternehmen ist es lohnenswert, einen eigenen Fachbereich für den Arbeits- und Gesundheitsschutz aufzubauen. Kleinunternehmen haben seit einiger Zeit die Chance, die rund um die betriebliche Arbeitsmedizin zu erledigenden Aufgaben in die Hände erfahrener Dienstleister zu legen. Die Optimierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in der Mehrheit der Unternehmen schlägt sich in der offiziellen Statistik der DGUV bereits deutlich nieder. Beispiele dafür sind die jüngsten Rückgänge der Arbeitsunfallzahlen um knapp 4,2 Prozent im Bereich Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sowie um rund 5,5 Prozent im Bereich Holz und Metall. In der Bauwirtschaft ging die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle zuletzt um 4 Prozent zurück. Die beste Nachricht dabei ist die Tatsache, dass auch die im Zusammenhang mit Arbeitsunfällen gemeldeten Todesopfer in den letzten Jahren deutlich sanken. Dabei spielen einerseits regelmäßige Arbeitsschutzschulungen sowie die stetige Verbesserung der Schutzmaßnahmen und Schutzausrüstungen eine wichtige Rolle.

Entwicklung bei Wegeunfällen hat unterschiedliche Ursachen

Bei den meldepflichtigen Wegeunfällen belegt der Bereich Nahrungsmittel und Gastgewerbe mit einem Plus von rund 12,3 Prozent den negativen Spitzenplatz. Auch das ist dem Sondereffekt Corona-Schließungen und Wiedereröffnungen geschuldet. Bei der Entwicklung der Wegeunfallzahlen in der Bauwirtschaft müssen die Trends bei der Auftragslage berücksichtigt werden. Sie sind seit einiger Zeit rückläufig. Zudem fallen bei der Entwicklung der auf dem Arbeitsweg stattfindenden Unfälle erhebliche regionale Unterschiede auf. Hamburg und Hessen teilen sich mit einem Plus von jeweils rund 10 Prozent den negativen Spitzenplatz, während Bayern (-5,48 Prozent), Brandenburg (-9,61 Prozent) und Sachsen-Anhalt (-3,96 Prozent) besonders gut abschneiden.

Quelle: DGUV

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