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Anzeichen für einen Extremsommer auch im Jahr 2019 mehren sich

Die in Deutschland beobachteten Ernteausfalle im Jahr 2018 könnten sich mit einem Extremsommer im kommenden Jahr wiederholen und sogar noch verschlimmern. Darauf deuten die Entwicklungen hin, die anhand von Messwerten aus dem Pazifik ermittelt wurden.

Die lange anhaltende Hitze- und Dürreperiode hat den Bauern in Deutschland massive Ernteausfälle beschert. Sie müssen sich auf einen ähnlichen Extremsommer zumindest im Jahr 2019 einstellen. Das ergibt sich aus den sogenannten Kelvinwellen, die sich im Pazifik auftürmen. Sie gehen einem starken El Niño voraus.

Wie sehen die Hinweise auf einen Extremsommer 2019 genau aus?

Schon im Mai 2018 gab es verlässliche Hinweise darauf, dass La Niña endet und von einem El Niño abgelöst wird. Schon zu diesem Zeitpunkt wurden am Ursprungsort der warmen Strömung im Pazifik Kelvinwellen mit einer Höhe von durchschnittlich 12 Zentimetern gemessen. Sie haben sich inzwischen weiter aufgebaut, wie aus aktuellen Hinweisen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) hervorgeht. Danach hat sich die Oberflächentemperatur im Pazifik bereits ab Mai 2018 erhöht. Nach den derzeitigen Prognosen werden sie zum Frühjahr 2019 um mehr als 1,5 Grad Celsius über dem Durchschnitt liegen.

Statistik macht einen Extremsommer 2019 ebenfalls sehr wahrscheinlich

Für einen kräftigen El Niño in den nächsten Monaten spricht auch die Statistik. Die warme Pazifikströmung, die auf Mittelamerika, Mexiko und den Süden der amerikanischen Westküste prallt, tritt nach den Daten der letzten Jahrhunderte in einem bestimmten Turnus auf. Auch statistisch wäre zum Jahresende 2018 wieder ein El Niño fällig. Die Anzeichen wurden in einer Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Southampton und Brest in einem Klimamodell ausgewertet. Sie kam zu der Schlussfolgerung, dass nicht nur das Jahr 2019 einen Extremsommer bringen wird, sondern die Sommertemperaturen bis zum Jahr 2022 deutlich über dem Durchschnitt liegen werden.

Wissenswerte Fakten zum El Niño

Die wörtliche Übersetzung der Bezeichnung El Niño bedeutet „das Christuskind“. Der Name wurde gewählt, weil dieses Phänomen im Pazifik in der Regel um die Weihnachtszeit herum auftritt. Dabei steigen die Wassertemperaturen an den Ostküsten des Pazifiks an und fallen gleichzeitig an den Westküsten ab. Grund ist ein Stillstand des Humboldtstroms, der sonst für einen Ausgleich sorgt. Wie sehr ein starker El Niño das Wetter in Europa beeinflussen kann, zeigte sich im Jahr 2015. Damals gab es ebenfalls einen überdurchschnittlich kräftigen El Niño. Er nimmt auf der Rangliste der ausgeprägtesten Ereignisse aktuell den dritten Platz ein. Bereits seit 2010 werden auch Wandlungen bei der Form der warmen Strömung diskutiert. Er war über lange Zeit zungenförmig. Inzwischen gibt es deutliche Hinweise darauf, dass er eine zweite Zunge bildet und dadurch eine größere Fläche an der Ostküste des Pazifiks davon unmittelbar betroffen ist.

Quelle: ECMWF, nature.com, weather.com

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