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Abschied von Götz George

Mit seiner Rolle als Schimanski wurde er berühmt – nun ist der beliebte Schauspieler Götz George gestorben. In seiner Rolle als Horst Schimanski, Ruhrpottkommissar, gelang es Götz George, 32 Jahre lang das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Er galt zeitlebens als Raubein und dieses Image pflegte er auch bei zahlreichen Auftritten in der Öffentlichkeit. In Berlin etwa stellte er den Film „George“ vor, der von seinem Vater Heinrich handelte. Anschließend kam er aufs Podium, schmetterte die aufkommenden Fragen jedoch mit Sätzen wie „Die Frage ist falsch gestellt“ oder „Dazu kann ich nichts sagen“ ab.

Götz George in seiner Paraderolle als Horst Schimanski

Doch wer Götz Georges Leben betrachtet, muss auch stets seine Paraderolle mit betrachten. 1981 begann Götz George damit, den schnodderigen Kommissar Horst Schimanski zu spielen. Damals war der gebürtige Berliner der einzige Fernsehkommissar, der so auftreten durfte. Seine Kollegen waren eher distinguiert und abgeklärt.

Insgesamt 29 Folgen der ARD-Krimireihe „Tatort“ mit Horst Schimanski als Kommissar liefen von 1981 bis 1991. Zwei Mal war der schnodderige Kommissar sogar im Kino zu sehen. 1997 gab es sogar eine eigene Reihe der ARD für den erfolgreichen Helden, die mit dem Kult-Logo „Schimanski“ versehen war. In dieser Zeit war Schimanski zwar bereits Rentner und hatte schon einen Gang zurückgeschaltet, aber eben nicht komplett abgeschaltet. Nach 48 Folgen war mit der eigenen Reihe im Jahr 2013 Schluss.

Götz George ist nicht nur Schimanski

Götz George hat sich aber nie gerne in Schubladen stecken lassen und wollte dementsprechend nicht nur mit Horst Schimanski gleichgesetzt werden. In seiner Karriere gelang es ihm, sich mit viel Spielfreude, einer großen Vitalität und enormen Ehrgeiz als einer der vielseitigsten deutschen Schauspieler auszuzeichnen.

So verkörperte Götz George unter anderem den an Alzheimer erkrankten Busfahrer in „Mein Vater“, den KZ-Arzt Josef Mengele in „Nichts als die Wahrheit“, einen blinden Klavierlehrer in „Der Novembermann“, einen dem Tode geweihten Staatsanwalt in „Nacht ohne Morgen“, einen Öko-Aktivisten in „Lüg weiter, Liebling“ oder einen Taschendieb in „Das Trio“.

Zu den berühmtesten Rollen, die Götz George in seiner langen Karriere ausfüllte, gehörte der homosexuelle Massenmörder Fritz Haarmann. In „Der Totmacher“, dem Film, der 1995 das Filmfestival von Venedig eröffnete, konnte Götz George klar überzeugen. Aber er legte auch ein satirisches, um nicht zu sagen, komödiantisches Talent an den Tag, wie er bei seinen Rollen in „Schtonkl“ oder „Rossini“ bewies.

Götz George durfte sich über große Auszeichnungen freuen

Bereits 2007 wurde Götz George mit dem Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk geehrt. Doch nicht nur im TV und Kino machte er eine gute Figur, sondern engagierte sich der deutsche Ausnahmeschauspieler auch sozial sehr stark. Dafür gab es dann 2014 auch das Bundesverdienstkreuz.

Trotzdem war sein Verhältnis zu den Medien mitunter zwiegespalten. So lebte Götz George eher zurückgezogen. Mit seiner gut 20 Jahre jüngeren Lebensgefährtin Marika Ulrich zog er sich größtenteils in sein Refugium auf Sardinien zurück. In Deutschland hielt er sich nach eigenen Angaben „nur zum Arbeiten und Steuern zahlen“ auf.

Vor gut zwei Jahren verkündete George, er wolle sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen, da dieses ihm zu viel Stress bedeute. Fortan war Götz George kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen, machte kaum Aufhebens um sein Privatleben. Stattdessen wollte er stets lieber über seinen Beruf reden. Und so verwundert es auch nicht, dass selbst die Nachricht über Götz Georges Tod erst nach sieben Tagen an die Öffentlichkeit gegeben wurde. In der Begründung hieß es dazu, dass George sich eine Verabschiedung im engsten Kreise gewünscht habe.

Quelle: dpa

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