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Ab morgen kein Plastikgeschirr mehr

Weltkugel mit Baum

Teller, Gabeln, Strohhalme und Wattestäbchen aus Plastik? Damit soll ab dem Wochenende Schluss sein. Das EU-weite Verbot von Plastikartikeln wird auch in Deutschland ab morgen umgesetzt. Ausnahmen gibt es nur für Gastronomen, die noch vorhandene Restbestände aufbrauchen dürfen.

Das EU-weite Verbot tritt mit dem in Kraft. Alle Einwegplastik-Produkte, für die es Alternativen gibt, die umweltfreundlicher sind, müssen dann aus dem Handel verschwinden. Die Richtlinie wurde von der EU bereits 2019 auf den Weg gebracht. Zu den künftig verbotenen Produkten gehören Plastikgeschirr, Strohhalme, Wattestäbchen, aber auch Luftballonstäbe und To-Go-Behälter sowie Getränkebecher aus Styropor.

Händler zu Alternativen verpflichtet

Händler sind demnach verpflichtet, auf wiederverwendbare Alternativen, etwa aus Glas oder Metall, zurückzugreifen. Wegwerfteller, -becher- und -besteck aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen sind nach der neuen Richtlinie ebenfalls verboten. Auch Einweggeschirr aus Pappe, in dem nur ein geringer Anteil Kunststoff enthalten ist oder das mit einer Schicht Kunststoff überzogen wurde, darf demnach nicht mehr verkauft werden.

Auch hier gelten jedoch Ausnahmen für Lagerbestände, die noch abgesetzt werden dürfen. Wie aus Angaben des Handelsverbands Deutschlands hervorgeht, dürfte es sich bei diesen Lagerbeständen „noch um größere Mengen“ handeln. Genaue Zahlen liegen jedoch auch dem Verband nicht vor.

Forscher gehen von Verdopplung des Plastikmülls bis 2025 aus

Forscher haben bereits gewarnt, dass sich die jährliche Plastikverschmutzung von Gewässern und an Land von 2016 bis 2025 nahezu verdoppeln könnte, wenn man einfach weiter mache, wie bisher. Alleine im Jahr 2016 sind weltweit zwischen neun und 23 Millionen Tonnen Plastik in Ozeane und Seen gelangt. Weitere 13 bis 25 Millionen Tonnen sind in dem Jahr in die Umwelt gelangt, wie es in einem Übersichtsartikel der Forscher aus Norwegen, Schweden und Deutschland heißt, der kürzlich im Fachblatt „Science“ veröffentlicht wurde.

Obwohl das Bewusstsein für Plastikverschmutzung in Wissenschaft und Öffentlichkeit zuletzt gestiegen ist, nehmen die Abfälle weiter zu. Auch das Recycling von Plastikmüll, das nach Ansicht vieler möglich sein müsste, wenn man den Müll entsprechend trennt, hat durchaus Grenzen, die es zu beachten gilt.

In Deutschland müssen Händler sogar noch einen Schritt weiter gehen. Sie dürfen keine Plastikprodukte mehr verkaufen, wenn Alternativen zur Verfügung stehen, sie müssen aber auch Wegwerfprodukte entsprechend kennzeichnen, sofern es für diese noch keine Alternativen gibt. Dazu gehören vor allem Hygieneprodukte, To-Go-Becher aus bzw. mit Plastik, Zigaretten mit kunststoffhaltigen Filtern und vieles mehr. Mit der Markierung will man die Verbraucher vor den Umweltschäden warnen, die mit den Produkten einhergehen, ihnen aber auch zeigen, wie die Produkte korrekt entsorgt werden.

Svenja Schulze, amtierende Bundesumweltministerin hat die neue Neuerungen begrüßt. Sie rechnet fest damit, dass das Verbot „schon bald zu besseren, innovativen und umweltfreundlichen Produkten und Lösungen führen“ wird.

Quelle: dpa

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