Der
Alkoholkonsum in Deutschland ist hoch
Das geht aus Zahlen hervor, welche die Gesundheitsberichterstattung des Bundes eigens für den Tag des alkoholgeschädigten Kindes zur Verfügung gestellt hat. Danach wurden im Jahr 2018 in Deutschland rund 77,9 Millionen Hektoliter Bier konsumiert. Zeitgleich lag der Konsum von Wein und Schaumwein bei rund 19,7 Millionen Hektolitern. Außerdem wurden mehr als 1,8 Millionen Hektoliter hochprozentige alkoholische Getränke (Weinbrand, Kornbrand, Whisky) verkauft. Daraus leitet sich ein hoher Pro-Kopf-Verbrauch ab. Die letzten Erhebungen dazu stammen aus dem Jahr 2017. Danach trinkt jeder Einwohner Deutschland pro Jahr knapp 2,5 Liter Schnaps. Der Pro-Kopf-Konsum von Wein und Schaumwein liegt bei knapp 3,4 Litern. Bier rangiert mit 5,4 Litern pro Kopf und Jahr auf dem ersten Platz. Die Erhebung bezieht alle Personen ab dem vollendeten 14. Lebensjahr ein.
Alkoholbedingte Schäden der Kinder wären vollständig vermeidbar
Einer der Hauptgründe für die hohen Verbrauchszahlen ist die allgemeine Akzeptanz von Alkohol als „gesellschaftsfähige Droge“. Doch eine Zahl ist noch erschreckender. In einer Studie der Charité stellte sich heraus, dass mit 58 Prozent weit mehr als die Hälfte der schwangeren Frauen zumindest gelegentlich Alkohol konsumieren. Die offiziellen Diagnosen für alkoholbedingte Schäden bei Neugeborenen geben nicht das gesamte Schadensbild wieder. Experten gehen davon aus, dass zu den 10.000 Babys mit gesicherter Diagnostik pro Jahr noch einmal zwischen 11.000 und 16.000 unentdeckte Fälle hinzukommen. Das liegt daran, dass aufgrund fehlender Ehrlichkeit der Mütter häufig falsche Diagnosen gestellt werden. Bei einer Diagnostik älterer Kinder wird es ohnehin schwierig, denn für die korrekten Diagnosen FAE, FAS und ARND muss der Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft gesichert sein. Wer als betroffenes Kind in seiner Familie bezüglich des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft auf eine „Mauer des Schweigens“ trifft, hat dadurch lebenslang keine Chance auf eine korrekte Diagnose.
Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes
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