Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

67 Todesfälle von GM wegen defekter Zündschlösser bestätigt

General Motors war in den vergangenen Monaten in Verruf geraten, weil man Fahrzeuge mit offensichtlich defekten Zündschlössern erst mit deutlicher Verspätung zurückgerufen hatte. Am Montag räumte der Anwalt Kenneth Feinberg ein, dass man bereits 67 Todesfälle aufgrund dieses Mangels zu verzeichnen hatte. Feinberg ist mit der Verwaltung eines Entschädigungsfonds beauftragt, der von GM für die Problematik eigens eingerichtet wurde. Er erklärte weiter, dass aktuell noch 113 weitere Schadensersatzforderungen wegen Todesfällen überprüft werden müssten.

Überraschend ist die sprunghaft angestiegene Zahl der Todesfälle vor allem deshalb, weil der Konzern ursprünglich „nur“ von 13 Todesfällen aufgrund der defekten Zündschlösser berichtet hatte. Für die Todesopfer hatte sich GM verpflichtet, eine Million US-Dollar zu zahlen. Hinterbliebene Ehepartner und Unterhaltsberechtigte sollen noch einmal 300.000 US-Dollar erhalten. Für Verletzungen werden weitere Entschädigungen gezahlt. Die Anträge für eine Entschädigung konnten bis zum 31. Januar 2015 gestellt werden. Feinberg gab nach Ablauf der Frist an, dass von August 2014 bis Januar 2015 4.180 Forderungen nach Schadenersatz bei dem Fonds eingegangen seien.

Fast drei Millionen Fahrzeuge von GM zurückgerufen

Dabei hatte GM schon vor gut einem Jahr 2,6 Millionen Fahrzeuge eben wegen dieses Mangels zurückgerufen. Die Zündschlösser waren während der Fahrt in die Aus-Position gesprungen und konnten so nicht nur den Motor, sondern ebenfalls die Elektronik ausschalten. Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass Airbags, Bremskraftverstärker und Servolenkung ausfallen.

Man warf General Motors vor, das Problem verschleppt zu haben. Grund dafür: Im Mai letzten Jahres akzeptierte der Konzern eine Geldstrafe von 35 Millionen US-Dollar an die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA aufgrund verspätet erfolgter Rückrufe.

Anwälte reichten landesweit Klagen gegen den Konzern ein. Das Unternehmen begann daraufhin, Unfallopfer und ihre Familien zu entschädigen. Doch gegen den Großteil der Forderungen der Autofahrer, zum Beispiel für Wertverluste und Reparaturkosten, wehrt sich das Unternehmen weiterhin vehement.

Um künftig bessere Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, hatte Konzernchefin Mary Barra nach dem Skandal eine Qualitätsüberprüfung der GM-Modelle eingeführt. Aufgrund dieser kam es zu weiteren Rückrufen. Seit Jahresbeginn 2014 musste der Konzern insgesamt 30 Millionen Fahrzeuge aufgrund unterschiedlichster Mängel zurück in die Werkstätten rufen. Der nordamerikanische Markt ist von diesen Rückrufen am stärksten betroffen.

Quelle: Tiroler Tageszeitung

About Author