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Jahresvergleich der Preissteigerungen weist auf massive Kaufkraftverluste hin
Am deutlichsten zeigt sich das bei den Daten zu den Erzeugerpreisen für landwirtschaftliche Produkte. Für die gesamte Palette dieser Produkte verlangten die Erzeuger/-innen im November 2021 im Durchschnitt 20,8 Prozent mehr Geld als im gleichen Monat des Vorjahres. Dabei fielen die Preiserhöhung für pflanzliche Erzeugnisse im Jahresvergleich mit einem Plus von 29,4 Prozent deutlich umfangreicher aus als die bei 14,9 Prozent liegenden Preiserhöhungen für tierische Erzeugnisse. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts sind für diese Entwicklung vor allem die Getreidepreise verantwortlich. Sie lagen im November 2021 um rund 44,5 Prozent höher als im November 2020. Binnen Jahresfrist sind auch die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln um 58,5 Prozent gestiegen. Auf dem ersten Rang landet Raps mit einer Preissteigerung von 66,4 Prozent im Vergleich der Monate November 2021 und November 2020. Die Milchpreise legten zeitgleich 18,2 Prozent zu.
Entwicklung der Großhandelspreise zeigt ähnliche Trends
Die Großhandelspreise quer durch alle Produktgruppen lagen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Prozent höher. Eine solche drastische Preiserhöhung als Jahresdurchschnitt hat es in Deutschland zuletzt im Zusammenhang mit der Ölkrise in der Mitte der 1970er Jahre gegeben. Im Dezember 2021 lagen die Großhandelspreise um 16,1 Prozent über dem Niveau im Dezember 2020. Dort wirkten sich vor allem die Steigerungen der Großhandelspreise für Mineralölerzeugnisse aus. Diese gibt das Statistische Bundesamt für den genannten Zeitraum mit 50,6 Prozent an. Metalle und Metallerzeugnisse waren im Dezember 2021 um 56,9 Prozent teurer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit ist erwiesen, dass sich der seit Januar 2021 anhaltende Trend zur Steigerung der Großhandelspreise bis zum Jahresende fortsetzte. Die minimale Reduzierung der Steigerungsquote von 16,6 Prozent im November auf 16,1 Prozent im Dezember 2021 sieht nicht nach einer grundlegenden Trendwende aus. Angesichts der erzielten Tarifabschlüsse sowie der geringen Erhöhung der Regelbedarfssätze und der absehbaren Rentenerhöhungen dürfte es bei einem anhaltenden Kaufkraftverlust der Menschen in Deutschland bleiben.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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