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Wie sieht die Jahresbilanz 2021 der Inflationsrate in Deutschland aus?

Taschenrechner mit Liste

Vom subjektiven Empfinden her war die Inflationsrate im Jahr 2021 hoch. Dafür haben vor allem erhebliche Verteuerungen kurz vor dem Jahresende gesorgt.

Nach den offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts lag die Inflationsrate für das Jahr 2021 in Deutschland bei 3,1 Prozent. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex legte quer durch alle Produkte und Dienstleistungen um 3,2 Prozent zu. Damit ist das subjektive Empfinden erklärt, denn im Jahr 2019 lag die tatsächliche Inflationsrate lediglich bei 0,5 Prozent. Zu einer verzerrten Wahrnehmung der Verbraucher hat außerdem die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer beigetragen, die ab dem Jahresbeginn 2021 nicht mehr galt. Hinzu kommt die für Verbraucher günstige Entwicklung bei Erdöl und in der Folge auch für Kraftstoffe im Jahr 2020. Dieser Trend kehrte sich 2021 um.

Starker Anstieg der Inflationsrate 2021 im zweiten Halbjahr

Dass die Inflationsrate für das Jahr 2021 nicht noch höher ausfällt, liegt an den noch recht verbraucherfreundlichen Zahlen aus dem ersten Halbjahr. In den ersten sechs Monaten wurde der Spitzenwert mit 2,5 Prozent im Mai erreicht. Das zweite Halbjahr startete mit durchschnittlichen Preissteigerungen um die 3,8 Prozent. Im September wurden erstmals die 4-Prozent-Grenze übersprungen. Bereits der Oktober 2021 sorgte mit einer Teuerungsrate von 4,5 Prozent für einen Rekord. Derart hohe Preisaufschläge gab es in der Bundesrepublik zuletzt im Jahr 1993. Die letzten beiden Monate des vergangenen Jahres setzten dem Ganzen die sprichwörtliche Krone auf, denn die Teuerungsrate stieg im November auf 5,2 Prozent und im Dezember auf 5,3 Prozent.

Wie sah die Teuerungsrate 2021 für einzelne Produktgruppen aus?

Besonders große Ausschläge für die jüngste Zeit weist der Verbraucherpreisindex bei Heizöl und Kraftstoffen auf. Er erreichte mit 86,9 Zählern im Mai 2020 einen Tiefpunkt. Bis zum November 2020 blieben die Heizöl- und Kraftstoffpreise auf einem stabil niedrigen Niveau. Ab Dezember 2020 zogen sie kräftig an. Der dazugehörige Verbraucherpreisindex erreichte im November 2021 mit 131,8 Zählern einen vorläufigen Höhepunkt. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen über das gesamte letzte Jahr hinweg um 6 Prozent. Die Teuerungsrate bei Obst und Gemüse als Untergruppe lag jedoch mit einem Plus von 9,9 Prozent deutlich höher. Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Im gesamten Jahr 2020 stieg die durchschnittliche Nettokaltmiete im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1,3 Prozent an. Das heißt, die gesetzlich verankerten Mietpreisbremsen und die mit Förderungen forcierte Bautätigkeit scheinen endlich Wirkung zu zeigen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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