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Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland sinkt trotz Bauförderung

Es klingt angesichts der Milliardenförderung der Bundesregierung unglaublich, aber nach den Angaben des Bundesbauministeriums gibt es in Deutschland immer weniger Sozialwohnungen.

Der Grund dafür ist, dass die Förderungen die Eigentümer nicht verpflichten, die bezuschussten Wohnungen dauerhaft als Sozialwohnungen anzubieten. Wie lange die Mietpreisbindung nach der Förderung gilt, bestimmt inzwischen die Gesetzgebung der einzelnen Bundesländer. Sie orientiert sich bei den Fristen an den Paragrafen 15 bis 17 des bundesweit gültigen Wohnungsbindungsgesetzes. In Deutschland fallen schon längere Zeit mehr Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung heraus als neu gebaut werden. Das Bundesbauministerium gab im Jahr 2006 bundesweit noch rund 2,1 Millionen Sozialwohnungen an. Bis zum Jahr 2018 sank die Zahl auf rund 1,2 Millionen Sozialwohnungen.

Wie sahen die Zahlen bei Sozialwohnungen im Jahr 2018 aus?

Die Statistik des Jahres 2018 zeigt sehr eindrucksvoll, welche gewaltige Lücke zwischen den Planzahlen und der Zahl der tatsächlich neu geschaffenen Sozialwohnungen klafft. Eigentlich sollten pro Jahr rund 80.000 Sozialwohnungen neu entstehen. Im vergangenen Jahr konnte mit rund 27.000 neuen Wohnungen mit Mietpreisbindung allerdings nur rund ein Drittel der Planzahl realisiert werden. Ähnliche Zahlen wurden für das Jahr 2017 vorgelegt. Dass mit staatlichen Förderungen im vergangenen Jahr zusätzlich 12.000 Eigenheime entstanden, verbessert die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt nicht. Die besten Bilanzen bei den Neubauten weisen Nordrhein-Westfalen und Bayern aus. Auch Wohnungssuchende in Hamburg und Berlin haben es etwas einfacher, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Dort wuchs der Wohnungsbestand um jeweils rund 3.000 Objekte. Die Lage bleibt insgesamt prekär, denn der Bund will seine Förderungen für Sozialwohnungen um ein Drittel reduzieren.

Wie sehen die aktuellen Mietpreise in Deutschland aus?

Die mit Abstand teuerste Stadt bleibt München. Dort wurden bei Neuvermietungen im I. Quartal 2019 durchschnittlich 17,98 Euro pro Quadratmeter verlangt. In den Metropolen Stuttgart und Frankfurt am Main sieht es nicht viel besser aus. Wer hier eine Wohnung mit einer Fläche zwischen 60 und 80 Quadratmetern neu anmieten möchte, muss mit einem Quadratmeterpreis um die 14 Euro rechnen. Darmstadt brachte es bei der Neuvermietung im I. Quartal 2019 durchschnittlich auf 12,39 Euro pro Quadratmeter. 12,35 Euro schlugen in Freiburg und 12,16 Euro in Mainz zu Buche. Die weiteren Plätze der Rangliste der deutschen Städte mit den höchsten Wohnungsmieten teilen sich Erlangen, Hamburg, Wiesbaden und Ingolstadt mit 11,95 bis 11,99 Euro je Quadratmeter.

Quelle: Bundesbauministerium, statista

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