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Immobilienpreise vor der Trendwende?

Private house with alarm system over the windows

Steigen die Preise für Immobilien wieder? Das zumindest glauben Ökonomen und liefern jetzt erste handfeste Zahlen zur Trendwende am Immobilienmarkt.

Eine aktuelle Studie belegt, dass der Abwärtstrend bei den Immobilienpreisen in Deutschland gestoppt ist. Zwischen Oktober und Dezember 2023 sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen den Angaben zufolge um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Das bestätigt eine Auswertung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln). Auch Ein- und Zweifamilienhäuser legten im letzten Quartal 2023 um rund 0,6 Prozent zu. Laut den IW-Experten um Michael Voigtländer hat der Markt „eine Phase der Bodenbildung erreicht“.

Sinkende Preise ade?

Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2023 ist die Phase stärkerer Preisreduktionen demnach beendet worden. Es scheint eine Kehrtwende erreicht zu sein. Allerdings liegt das Preisniveau gemessen am ersten Quartal 2022 immer noch um über acht Prozent niedriger. Das gilt sowohl für Eigentumswohnungen als auch für Ein- und Zweifamilienhäuser. Vor allem Häuser und Wohnungen mit schlechter Energiebilanz sind den Angaben zufolge günstiger geworden.

Das IW geht von einer Normalisierung am Immobilienmarkt aus. Hauptverantwortlich dafür dürften die starken Mietpreisanstiege, prognostizierte weitere Zinssenkungen für Immobiliendarlehen und positive Einkommensentwicklungen der privaten Haushalte sein. Demnach dürften sich auch die Transaktionszahlen auf dem Immobilienmarkt wieder erhöhen. Dennoch sei nicht mit einem sprunghaften Anstieg der Transaktionsvolumina auf das Niveau bis 2021 zu rechnen. Lediglich eine „schrittweise Erholung“ am Markt können sich die Experten vorstellen.

Deutlich steigende Mieten

Wer dagegen zur Miete lebt, der muss genau rechnen. Schon länger wird hier der Trend zu deutlichen Mietpreissteigerungen beobachtet. Seit Beginn der Hochinflationsphase im ersten Quartal 2022 sowie dem Anstieg für Baufinanzierungszinsen „lässt sich eine verstärkte Dynamik bei den Neuvertragsmieten feststellen“, so das IW weiter. Zum Jahresende 2023 hat sich diese Dynamik offenbar nochmals verstärkt.

Im letzten Quartal 2023 haben sich die Neuvertragsmieten gegenüber dem Vorjahresquartal den Angaben zufolge um 5,3 Prozent erhöht, im Vergleich zum Vorquartal immerhin noch um 1,6 Prozent. Insgesamt stiegen Neuvertragsmieten im bundesweiten Schnitt binnen zwei Jahren um 8,7 Prozent.

Besonders stark zeigte sich die Entwicklung in den größten deutschen Städten. In Berlin kletterten sie binnen Jahresfrist um 9,2 Prozent, in Leipzig um 7,8 und in München um 7,3 Prozent. Verglichen mit dem Jahresbeginn 2022 kletterten die Mieten sogar noch stärker – nämlich um 17 Prozent in Berlin, um 12,2 Prozent in Leipzig sowie um 10,5 Prozent in München. Auch in Köln legten die Mieten im Schnitt um 9,5 Prozent zu.

Für das Jahr 2024 sieht das IW keinen Abbau der „Knappheiten auf dem Mietwohnungsmarkt“. Stattdessen sei „mit geringeren Fertigstellungszahlen zu rechnen“. Der Mietwohnungsmarkt wird somit immer enger, die Preise steigen und das dürfte vor allem junge Familien dazu bringen, sich wieder verstärkt nach Kaufeigentum umzusehen. Die Preisentwicklung am Kaufmarkt kann damit schrittweise wieder auf einen Wachstumspfad zusteuern.

Quelle: Reuters

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