Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Wohnsituation in Deutschland: So sehen die aktuellen Zahlen aus

Wooden puzzles with data icons and data words. data concept

Die Wohnsituation vieler Haushalte leidet derzeit unter hohen Kosten, die wiederum den Folgen eines äußerst angespannten Wohnungsmarkts geschuldet sind.

Bei der Betrachtung der Wohnsituation in Deutschland fällt auf, dass es gravierende Unterschiede bei dem zur Verfügung stehenden Wohnraum pro Person gibt. Das beweisen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts. Das Gesamtfazit der Auswertung dieser Daten führt zum Ergebnis, dass (alleinlebende) ältere Menschen in der Bundesrepublik Deutschland überdurchschnittlich viel Wohnraum zur Verfügung haben, während vor allem junge Familien unter Platzmangel leiden.

Alter spielt bei der Wohnfläche pro Kopf eine große Rolle

Singles über 65 Jahren standen bei den Erhebungen zum Ende des letzten Jahres durchschnittlich 83 Quadratmeter zur Verfügung. Junge Menschen unter 25 Jahren verfügten dagegen im Schnitt lediglich über eine Wohnfläche von knapp 53 Quadratmetern. Auch bei den Haushalten mit 4 und mehr Personen zeigten sich altersabhängige Unterschiede. Bei einem Altersdurchschnitt von über 65 Jahren belief sich der Schnitt auf 34,5 Quadratmeter pro Kopf, während Mehrpersonenhaushalte mit einem Altersdurchschnitt von unter 25 Jahren nur 25,5 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf zur Verfügung hatten. Bei der Gesamtbetrachtung aller deutschen Haushalte ist das Bild ähnlich, denn dabei bringen es Seniorinnen und Senioren auf 68,5 Quadratmeter pro Person und junge Familien auf 45,4 Quadratmeter pro Person.
Doch noch eine weitere Zahl aus den jüngsten Statistiken zur Wohnsituation in Deutschland ist interessant. 27 Prozent aller Singles unter den Seniorinnen und Senioren verfügen über mehr als 100 Quadratmeterwohnfläche. Leider gibt die Statistik keine Auskunft zur Frage, wie viele der Betroffenen die zu großen Wohnungen gern gegen eine kleinere Wohnung tauschen würden. Fakt ist jedoch, dass viele dieser Menschen sich einen Umzug schlicht nicht leisten können, weil sie durch hohe Mieten kein Geld für einen Full-Service-Umzug für Senioren sowie die mit einem Umzug verbundenen Nebenkosten (Kaution etc.) ansparen können.

Daten decken deutliche Unterschiede zwischen Miete und Eigentum auf

Dass hohe Mieten einen gravierenden Einfluss auf die zur Verfügung stehende Wohnfläche haben, zeigt ein Vergleich der Wohnsituation zwischen Eigentümerhaushalten und Mieterhaushalten. Die pro Kopf vorhandene Wohnfläche ist bei Mieterhaushalten quer durch alle Altersgruppen deutlich geringer als bei Eigentümerhaushalten. Bei unter 25 Jahre alten Hauptverdienern liegt die Wohnfläche in Eigentümerhaushalten bei 52,1 Quadratmetern und in Mieterhaushalten bei 44,8 Quadratmetern. Noch deutlicher fällt die Differenz bei Hauptverdienern über 65 Jahren aus. Sie haben im Mieterhaushalt pro Kopf 58,3 Quadratmeter und im Eigentümerhaushalt 78,1 Quadratmeter pro Kopf zur Verfügung.

Welche weiteren Faktoren haben Einfluss auf die Pro-Kopf-Wohnfläche?

In Mieterhaushalten kommt der Dauer des Bestands des Mietvertrags eine große Bedeutung zu. Wurde der Mietvertrag vor der Jahrtausendwende abgeschlossen, liegt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person bei 69,2 Quadratmetern. Stammt der Mietvertrag jedoch aus den letzten drei Jahren, liegt der Schnitt bei 47,5 Quadratmetern. Das zeigt sehr deutlich, dass die drastisch gestiegenen Mieten eine wichtige Rolle spielen. Die Mehrheit der Seniorenhaushalte (61 Prozent) profitiert genau davon, denn ihre Mietverträge wurden vor mehr als zwei Jahrzehnten abgeschlossen. Ihre Mieten liegen deshalb deutlich unter den Preisen, die in jüngster Zeit für vergleichbare Wohnungen aufgerufen wurden und werden.

Quelle: Statistisches Bundesamt

About Author