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Lebensmittelverschwendung muss ein Ende haben

Genau dieser Meinung ist auch die Bundesregierung und hat in der ersten Aprilwoche 2019 einige Projekte ausgezeichnet, welche die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Dafür wurde der Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ vergeben.

Das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung ist immens. Statistiken zufolge landen allein in Deutschland rund 4,4 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Pro Person und Jahr sind das 55 Kilogramm. Spitzenreiter sind die Deutschen damit nicht, denn EU-weit liegt der Durchschnitt nach einer FAO-Studie sogar bei 179 Kilogramm pro Person und Jahr.

Wer trägt am meisten zur Lebensmittelverschwendung bei?

Eine EU-Studie zeigte bereits im Jahr 2010 auf, dass die Verbraucher (42 Prozent) und die Lebensmittelhersteller (39 Prozent) den mit Abstand größten Anteil an der Lebensmittelverschwendung haben. Der Anteil der Lebensmittelproduzenten dürfte inzwischen etwas niedriger sein, da sich einige Discounterketten mittlerweile dazu entschlossen haben, beispielsweise „Krüppelobst“ zum günstigen Preis anzubieten. Eine Ursache des hohen Anteils der Verbraucher ist die mangelnde Kenntnis der Unterschiede zwischen dem Verbrauchsdatum und dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD).

Deshalb hier gleich noch einmal ein Hinweis: Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich Auskunft darüber, bis zu welchem Datum die Hersteller die volle Qualität garantieren. Beispielsweise Trockenwaren (Nudeln, Reis) sind bei optimaler Lagerung sogar Jahre über das MHD hinaus genießbar. Das gilt auch für Kaffee, wenn keine Luft in die Packungen eingedrungen ist. Das heißt, das Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich in vielen Fällen lediglich ein Orientierungswert für eine optimale Vorratsplanung.

Welche Lebensmittel landen am häufigsten im Müll?

Den größten Anteil an der Lebensmittelverschwendung haben in Deutschland Obst und Gemüse mit 34 Prozent. Viele Verbraucher kennen offenbar die kleinen Tricks nicht, mit denen sich Lebensmittelabfälle vermeiden lassen. Beispiele dafür sind das Wasserbad für verschrumpelte Radieschen und Möhren und die Verwertung angegangener Äpfel als Apfelmus. Auf den zweiten Rang landen mit 16 Prozent zubereitete Speisen. Rund 14 Prozent tragen Brot und Backwaren zur Lebensmittelverschwendung bei. Auch das muss nicht sein, denn Weißbrot und Brötchenreste können beispielsweise getrocknet und zu Paniermehl verarbeitet werden. Durch das Einweichen in einer Milch-Ei-Mischung und etwas Zimt und Vanillezucker kann daraus in der Pfanne eine leckere Süßspeise entstehen.

Welche Projekte erhielten den Bundespreis „Zu gut für die Tonne“?

Einer dieser Preise ging an den Heimatverein Keppeln. Der Verein hat einen Verleih für Obstpressen ins Leben gerufen. Das Angebot wird inzwischen sehr gut angenommen. Der Obstpressenverleih verhindert, dass größere Mengen Fallobst auf dem Müll landen. Beeindruckend ist auch die ebenfalls mit dem Award geehrte Arbeit des Vereins Ackerdemia. Er ist grenzüberschreitend in Deutschland, der Schweiz und Österreich aktiv. An weit mehr als vierhundert Standorten lernen Kinder bei dem Verein den Aufwand bei der Obst- und Gemüseproduktion am eigenen Leib kennen.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

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