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Warum Diäten nichts bringen und sogar schädlich sein können

© Pixelbliss - Fotolia.com
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Sobald im Frühling die Sonne ihre ersten Strahlen los schickt, prangen sie uns wieder entgegen: Die Hochglanz-Cover der modernen Frauenzeitschriften. Fünf Pfund in fünf Tagen, sieben Kilo in einer Woche, Low Fat, Low Carb, Kohlsuppendiät – diese und viele weitere Diäten werden uns empfohlen, um endlich wieder die gewünschte Bikinifigur zu erreichen. Doch nicht nur Zeitschriften, auch zahlreiche Ratgeber-Bücher erscheinen in den Frühlingsmonaten neu auf dem Markt, die die perfekte Ernährungsform predigen wollen. Eine ganze Industrie ist rund um die Diäten entstanden. Low-Fat-Produkte, Light-Produkte und Zuckerersatzstoffe, wie Stevia, haben Hochkonjunktur – und das nicht erst seit gestern.

Grund dafür sind nicht zuletzt die Medien, die die zahllosen Diäten immer wieder anpreisen, aber auch die Werbung, die uns mit superschlanken Top-Models den vermeintlichen Spiegel vors Auge hält. Dass aber in der Realität kaum jemand diese Traummaße hat und diese auch nicht unbedingt erstrebenswert sind, ist den wenigsten bewusst.

Internationaler Anti-Diät-Tag: Wider den kurzfristigen Abnehmerfolgen

Diesem Schlankheitswahn stellt sich der internationale Diät-Tag heute bereits zum 22. Mal entgegen. 1992 wurde er von Mary Evans Young ins Leben gerufen. Die Feministin aus Großbritannien hatte kurz zuvor ihre Magersucht besiegt und wollte die Botschaft vermitteln, dass Diäten nichts bringen. Sie können dem Körper sogar Schaden zufügen, wenn sie zu exzessiv betrieben werden.

Der bekannte Jojo-Effekt folgt auf viele Diäten

Das bestätigt auch der bekannte und gefürchtete Jojo-Effekt, der auf viele kurzfristig angesetzte Diäten folgt. Schon 2012 führte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) eine repräsentative Umfrage durch. Insgesamt wurden 2.154 Frauen befragt. Die Hälfte von ihnen gab an, ein Jahr nach der Diät das gleiche Gewicht wie vorher auf die Waage gebracht zu haben. 25 Prozent hatten im Vergleich sogar an Gewicht zugelegt.

Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bestätigt das Ergebnis. Sie hatte Teilnehmer von verschiedenen Abnehmprogrammen befragt. 86 Prozent dieser gaben an, nach einem Jahr wieder das Ursprungsgewicht auf die Waage zu bringen.

Der Jojo-Effekt ist aber Jedermann bekannt, der schon einmal eine der begehrten Blitz-Diäten durchgeführt hat. Kaum wurde die Diät beendet und das normale Essverhalten wieder aufgenommen, flogen die Pfunde sichtbar wieder auf die Hüften. Das ist schon in der Evolution begründet. Eine Diät wird vom Körper stets als Hungersnot erkannt. Da er weniger Kalorien zugeführt bekommt, als er benötigt, greift er seine Reserven an. Dadurch kommt es zum Gewichtsverlust durch eine negative Energiebilanz. Sobald der Körper wieder mehr Kalorien zugeführt bekommt, lagert er neue Reserven ein. Der Jojo-Effekt lässt sich mit Diäten also nicht vermeiden.

Essstörungen nehmen zu, Diäten werden beliebter

Trotzdem fallen wir alljährlich auf die vielen Diätversprechen der Frauenzeitschriften herein. Wir wollen unser äußeres Erscheinungsbild optimieren und dabei geht mancher auch zu weit. So kommt es zu Essstörungen und Co. Alleine 2012 mussten mehr als 3.000 Menschen in Bayern wegen Essstörungen stationär behandelt werden. 93 Prozent davon waren Frauen, die gerade einmal zwischen 15 und 30 Jahren alt waren.

Oftmals ist eine Diät aber gar nicht nötig. Wer sich selbst richtig einschätzen will, sollte den Body-Mass-Index zu Rate ziehen. Der kurz auch als BMI bekannte Index setzt das Körpergewicht zur Körpergröße nach folgender Formel ins Verhältnis:

Körpergewicht in Kilogramm / Körpergröße in Metern zum Quadrat = BMI

Beispiel:

Eine Frau, die 65 Kilogramm auf die Waage bringt und 1,68 m groß ist, hat nach der Formel folgenden BMI:

65 kg / 1,68 m * 1,68 m = 23,03

Ein BMI von 19 bis 24 gilt jedoch als völlig unbedenklich. Rein aus medizinischer Sicht wäre es demzufolge nicht nötig, abzuspecken. Und selbst wer einen etwas höheren BMI-Wert aufweist, muss nicht sofort in Panik verfallen. Das Institut für Altersvorsorge gibt nämlich an, dass ein leichtes Übergewicht sogar gesund sein und die Lebenserwartung erhöhen kann. Grund dafür: Bei kräftezehrenden Erkrankungen kann der Körper diesen etwas entgegensetzen.

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