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Sparen beim Kindersitz fürs Auto? Bitte nicht!

Geht es um den richtigen Kindersitz fürs Auto, haben Eltern die Qual der Wahl. Unzählige Modelle stehen ihnen zur Verfügung, die optimalen Schutz sowohl beim Seiten-, als auch beim Frontaufprall bieten können. Auch sehr günstige Modelle, teils unter 70 Euro werden am Markt angeboten. Sie versprechen viel, halten aber wenig, wie jetzt eine Stichprobe von ADAC und Stiftung Warentest ans Licht brachte. Insgesamt wurden zehn Kindersitze fürs Auto unter 70 Euro getestet – die Ergebnisse sind erschreckend. Sechs von zehn Kindersitzen wurden mit „mangelhaft“ bewertet.

Crashtest wurde von den wenigsten Kindersitzen überstanden

Vor allem beim Crashtest gab es massive Ausfälle. Gerissene Rückenlehnen (drei Kindersitze), aus der Halterung gebrochene Gurte und vieles mehr wurden festgestellt. Dabei ist der Crashtest beim Frontalaufprall mit 64 km/h und beim Seitenaufprall mit 50 km/h mit vergleichsweise geringen Geschwindigkeiten durchgeführt worden.

Der Kindersitz „Nania Safety Paris SP“ beispielsweise fiel komplett durch. Beim Frontalaufprall zerbrach die Sitzschale vollständig, das Kind hätte keinerlei Schutz mehr und würde durch den Wagen geschleudert. Beim Seitenaufprall waren der „Tiggo Bebehut“, der „Kid Komfort“, der „Kidstar“ und „Alpha Deluxe“ für Kinder von neun bis 36 Kilogramm sehr gefährlich. Das Modell „Alpha Deluxe“ von „United Kids“ ist den Testern dabei schon bekannt gewesen. Früher wurde es als „IWH Trade Max Vario Max“ verkauft und bekam bereits vor sechs Jahren ein „mangelhaft“ vom ADAC.

„Mangelhafte“ Kindersitze aus der Vergangenheit werden unter neuem Namen verkauft

Wie der ADAC erklärte, kommt es immer wieder vor, dass in der Vergangenheit Kindersitze in Tests schlecht abschnitten, sie aber unter neuem Namen wieder auf den Markt kämen. Eltern sollten daher genau überprüfen, ob das bei den von ihnen ins Auge gefassten Kindersitzen nicht ebenfalls der Fall sein könnte. Dabei ist die Beratung aus dem Fachhandel eine gute Informationsquelle.

Schadstoffe in Kindersitzen gefunden

Ein weiteres Manko, das angeprangert wird: Viele der Kindersitze sind mit Schadstoffen belastet, bei einigen waren die Belastungen sogar sehr hoch und teilweise höher als in vorangegangenen Tests.

Bedienung, Ergonomie, Schadstoffgehalt, Sicherheit, Verarbeitung und Reinigung wurden im aktuellen Test überprüft. Am Ende konnte nur die Babyschale „Nania Beone SP“ überzeugen, die mit einem „guten“ Gesamtergebnis abschnitt.Das macht aber auch deutlich, dass es keinen Sinn macht, sich alleine auf einen Herstellernamen zu verlassen, denn vom gleichen Hersteller (Nania) stammte auch das mangelhafte Modell „Nania Safety Paris SP“.

Kann ich überhaupt bei Kindersitzen sparen?

Wenn Eltern trotz aller Gefahren beim Kindersitz sparen wollen, sollten sie sich vorab genau über die einzelnen Sitze informieren. Testergebnisse und die Beratung im Fachhandel sind da eine gute Möglichkeit. Wichtig ist auch, dass der Kindersitz nicht schon in einer anderen Version bzw. einem anderen Namen auf dem Markt war.

Zudem lässt sich sparen, wenn Eltern auf ältere Modelle setzen, die schon einmal gut in Tests abgeschnitten haben. Diese werden, sobald neue Modelle auf dem Markt sind, deutlich günstiger angeboten.

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