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Zahlen der Wölfe in Deutschland steigen kontinuierlich

Band of Timber Wolf (Canis lupus)

Heute ist es nicht mehr schwer, Wölfe in freier Natur zu beobachten. Dafür sorgen die stark wachsenden Wolfspopulationen in Deutschland.

Der Umgang mit dem Grauwolf war Gegenstand einer Kleinen Anfrage aus dem Bundestag. Dabei ging es um die bereits längere Zeit in der Diskussion befindliche Frage, ob der verstärkte Schutz dieser Tiere angesichts der von ihnen in landwirtschaftlichen Betrieben angerichtete Schaden noch Sinn macht. Immer wieder werden aus den Viehzuchtbetrieben Stimmen laut, die eine Erweiterung der Abschussmöglichkeiten fordern.

Wie sehen die aktuellen Wolfsbestände in Deutschland genau aus?

Nach den offiziellen Angaben der Bundesregierung gibt es derzeit nur zwei deutsche Bundesländer, in denen sich bisher keine Wolfsrudel angesiedelt haben. Das heißt allerdings nicht, dass es dort überhaupt keine Wölfe gibt, denn für Baden-Württemberg werden drei Einzeltiere und aus Schleswig-Holstein ein Wolfspaar gemeldet. Die Zahl der Wolfsrudel in Deutschland ist in den letzten Jahren auf 162 gewachsen. Spitzenreiter ist Brandenburg mit 47 beobachteten Wolfsrudeln. Auf dem zweiten Rang landet Niedersachen mit 34 Rudeln und Sachsen belegt mit aktuell 32 Wolfsrudeln den dritten Rang. Auch sie weisen steigende Wolfsbestände aus. Daraus resultieren erhebliche Zahlen von Wölfen in diesen Regionen. Der Durchschnitt liegt bei knapp 10 Tieren pro Rudel. Einige Rudel können aber auch deutlich größer sein und mehr als 30 Tiere umfassen. Das heißt, allein in Brandenburg leben mittlerweile rund 400 Wölfe. Dort hat sich die Zahl der Wölfe in den letzten Jahren mehr als verdoppelt und die Wolfsdichte übertrifft mittlerweile sogar die Werte aus den dichten Wäldern in Kanada und dem US-Bundesstaat Alaska. Zeitgleich haben sich die registrierten Schadensfälle bei Wolfsattacken auf Weidetiere verdreifacht.

Wie können sich Tierschutzbetriebe gegen Schäden durch Wölfe schützen?

Die Bundesregierung setzt verstärkt auf die Prävention gegen Wolfsschäden. Doch sie kostet Geld, was die meisten landwirtschaftlichen Betriebe nicht haben. Wolfsabweisende Weidezäune können teilweise Betriebsausgaben von mehr als 1.000 Euro pro laufendem Kilometer Zaun und Kalenderjahr erfordern. Auch Herdenschutzhunde schlagen als Kostenfaktor heftig zu Buche. Nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft kostet allein die Anschaffung eines Herdenschutzhundes um die 3.000 Euro. Hinzu kommen die Unterhaltskosten, Tierarztkosten sowie die Kosten für eine Hundehalterhaftpflichtversicherung. Sie können nach der gleichen Quelle bis zu 2.500 Euro pro Jahr betragen. Dafür gibt es spezielle Förderprogramme, aber sie greifen leider nicht bundesweit einheitlich, weil die Bundesregierung die Verantwortung dafür an die Bundesländer übertragen hat.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/7890, DBBW, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

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