Die neusten Zahlen des Statistischen Bundesamts zur
Wie hat sich die Zahl der Baugenehmigungen konkret entwickelt?
Während der Zeit der Coronakrise gab es eine Zurückhaltung auch bei der Bautätigkeit. Deshalb stieg die Kurve der Anzahl der Baugenehmigungen nur sehr schwach. Die Steigerungsraten der Jahre 2015 und 2016 konnten nicht mehr erreicht werden. Der Beginn des Ukrainekriegs markiert einen Knick in der Diagrammkurve. Im Februar 2022 wurden deutschlandweit Genehmigungen für die Schaffung von insgesamt 28.100 neuen Wohnungen (durch Neubau, Umbau und Ausbau) erteilt. Im Februar 2023 belief sich die Zahl auf 22.300 Wohnungen. Das entspricht einem Minus von 20,6 Prozent. Noch deutlicher fällt das Minus mit 23,4 Prozent bei der gemeinsamen Betrachtung der Monate Januar und Februar 2023 im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum aus.
Die separate Bewertung der Baugenehmigungen nach der Gebäudeart zeigt immense Unterschiede. Der negative Spitzenreiter präsentiert sich mit einem Defizit von 52,4 Prozent bei Zweifamilienhäusern. Auf dem zweiten Negativrang landen Genehmigungen für Einfamilienhäuser mit einem Minus von 28,4 Prozent. Aber auch das Interesse am Neubau von Mehrfamilienhäusern ist spürbar gesunken. Das beweist ein Minus von 23 Prozent.
Warum sind das Interesse an der Schaffung von Wohnraum?
Derzeit spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Das Statistische Bundesamt macht vor allem die gestiegenen Baukosten für den Negativtrend im Wohnungsbau verantwortlich. Die Preise für einzelne Baumaterialien sind im Verlaufe des Jahres 2022 um mehr als 40 Prozent angestiegen. Bei den meisten Baumaterialien schlägt ein Kostenplus jenseits der 25-Prozent-Marke zu Buche. Als zweiten Hauptgrund für die rückläufige Zahl der Baugenehmigungen benennt das Statistische Bundesamt die deutlich gestiegenen Zinsen für Baukredite. Hier bestehen zudem Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung. Die Wahrscheinlichkeit für zeitnahe Anhebungen der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist hoch, weil eine noch immer hohe Inflationsrate (7,4 Prozent in Deutschland im März 2023) ein Gegensteuern über die Zinspolitik erforderlich macht.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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