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Zahl der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser rückläufig

Eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Das beweisen Zahlen, die das Statistische Bundesamt zur Vergabe von Baugenehmigungen vorgelegt hat.

Bei der Entwicklung der Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland gibt es sehr unterschiedliche Tendenzen. Der Gesamtumfang der genehmigten Baumaßnahmen zu Jahresbeginn 2019 ist mit den Zahlen aus dem Jahr 2018 vergleichbar.

Welche Trends gibt es bei Baugenehmigungen für Wohngebäude?

Zumindest die Einführung des Baukindergelds scheint Wirkung zu zeigen. Die Zahl der für Einfamilienhäuser erteilten Baugenehmigung stieg im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent an. Bei allen anderen Arten des Neubaus von Wohngebäuden sind die Zahlen rückläufig. Besonders stark sind die Baugenehmigungen für Neubauten mit mindestens drei Wohnungen betroffen. Dort schlägt ein Minus von 3,3 Prozent im Vergleich mit 2018 zu Buche. Bei Zwei-Familien-Häusern ist ein Rückgang von 1,1 Prozent bei den Baugenehmigungen zu verzeichnen. Auch das Interesse am Neubau von Wohnheimen hat stark nachgelassen. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2019 wurden rund 27,7 Prozent weniger Baugenehmigungen für Wohnheime als im Vergleichszeitraum des Jahres 2018 erteilt. Bei Baugenehmigungen für Wohngebäude mit Eigentumswohnungen weisen die Zahlen des Statistischen Bundesamts einen Zuwachs von 1,2 Prozent aus. Sehr stark ist dagegen das Interesse am Bau von Nichtwohngebäuden. Dort stieg die Zahl der Baugenehmigungen zu Jahresbeginn 2019 im Vergleich zu Januar und Februar 2018 um satte 72,9 Prozent an. Hier könnte es eine Rolle spielen, dass sich viele deutsche Unternehmen aufgrund des Brexits aus Großbritannien zurückziehen.

Um- und Ausbau von Gebäuden wird beliebter

Bei den erteilten Baugenehmigungen für Baumaßnahmen an Bestandsgebäuden gibt es ein deutliches Plus von 12,2 Prozent bei den Wohngebäuden. Das Interesse am Um- und Ausbau bestehender Nichtwohngebäude hat zu Jahresbeginn 2019 um rund 130 Prozent nachgelassen. Auch die Zahlen bei den Baumaßnahmen an bestehenden Wohnheimen sind mit einem Minus von rund 63 Prozent rückläufig. An dieser Stelle könnte es eine Rolle spielen, dass Industriebrachen, die sich für eine Umnutzung zu Wohnraum eignen, in den deutschen Großstädten inzwischen ebenfalls knapp werden. Das Hauptproblem in den Städten insgesamt ist die Erschließung neuer Bauflächen. Viele Eigentümer von Grundstücken mit Baulücken in den Innenstädten spekulieren auf weiter steigende Immobilienpreise und sind deshalb noch nicht bereit, diese Grundstücke an Bauwillige zu verkaufen.

Quelle. Statistisches Bundesamt (destatis)

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