Die neusten Zahlen aus dem Bauhauptgewerbe sind gleich doppelt negativ. Die
Wie sehen die Auftragszahlen im Bauhauptgewerbe konkret aus?
Auf der einen Seite ist die Zahl der Auftragseingänge (preisbereinigt) im Juli 2022 im Vergleich zum Juni um 8,1 Prozent gestiegen. Allerdings schlägt gleichzeitig im Juli 2022 ein Minus (ebenfalls preisbereinigt) von 5,8 Prozent im Vergleich zum Juli 2021 zu Buche. Trotzdem verzeichnet das Bauhauptgewerbe im Jahresvergleich ein Umsatzplus von 10,4 Prozent. Das ist den gestiegenen Baupreisen geschuldet. Damit verfestigt sich eine Trendwende, die zum Jahresbeginn 2022 eingesetzt hatte. Bis zum Beginn der Coronakrise verzeichnete das Bauhauptgewerbe bei den Auftragseingängen einen kontinuierlichen Zuwachs. In den ersten Monaten der Coronakrise gab es einen leichten Rückgang, aber ab dem Frühjahr 2020 setzte eine Stabilisierung ein. Nun sank die Zahl der Auftragseingänge den siebenten Monat in Folge. Ein schneller Umschwung ist nicht absehbar. Dazu tragen in erster Linie die gestiegenen Baukosten bei. Im August 2022 lagen beispielsweise die Preise für Roheisen und Stahl um 20,9 Prozent über dem Niveau vom August 2021. Auch die allgemeinen wirtschaftlichen Verunsicherungen durch die hohen Energiepreise sind ein Grund für die negativen Signale aus dem Bauhauptgewerbe.
Eine logische Konsequenz: Immobilienpreise steigen weiter
Die nicht im Plan liegenden Zahlen für neu gebaute Wohngebäude haben deutliche Auswirkungen auf die Immobilienpreise. Die Preise für Wohnimmobilien stiegen im zweiten Quartal 2022 im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 um 10,2 Prozent. Vom ersten zum zweiten Quartal schlug eine Preissteigerung um 2,5 Prozent zu Buche. Im zweiten Quartal 2021 hatte der Häuserpreisindex erstmals eine zweistellige Steigerungsrate aufgewiesen. Seither wurde in jedem Quartal die 10-Prozent-Grenze übersprungen. Der Spitzenwert wurde im dritten Quartal 2021mit 12,8 Prozent erreicht. Den mit Abstand größten Preissprung im Jahresvergleich gab es mit 13,6 Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern in ländlichen Regionen. Er lag sogar höher als der Preissprung binnen Jahresfrist in den sieben größten Metropolen Deutschlands (plus 12,2 Prozent).
Quelle: Statistisches Bundesamt
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