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Zahl der Asylbewerber in Deutschland 2015 höher als bisher erwartet

Derzeit weist das Bundesamt für Migration aus, dass die deutschen Kommunen im Jahr 2015 mit insgesamt etwa 300.000 Asylbewerbern zu rechnen haben. Doch inzwischen gibt es Anzeichen dafür, dass diese Zahl erheblich höher ausfallen könnte. Das zeigen die Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern, in denen sich die politischen Unruhen und Krisenherde in vielen Regionen der Welt bereits deutlich durch ein steigendes Aufkommen an Asylanträgen bemerkbar machen. Eine aktuelle Auswertung dieser Zahlen kommt zum Ergebnis, dass Deutschland im Jahr 2015 insgesamt mit mehr als einer halben Million Asylbewerber rechnen muss. Dieses Ergebnis brachte eine von der „Welt am Sonntag“ durchgeführte Hochrechnung.

Erste Bundesländer fordern eine Korrektur der Zahlen des Bundesamts

Immer wieder kommt es zu Engpässen bei der Unterbringung der Asylbewerber in den Erstanlaufstellen. Es wäre deshalb für die einzelnen Bundesländer unverzichtbar, etwas genauer zu wissen, auf welchen Ansturm von Asylbewerbern sie sich einstellen müssen. Deshalb fordern die Landesregierungen von Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein bereits an das Bundesamt für Migration gewendet und um eine Korrektur und Konkretisierung der prognostizierten Zahlen der Asylbewerber gebeten. Stefan Studt, der derzeitige Innenminister in Schleswig-Holstein, bestätigte die Hochrechnungen der „Welt am Sonntag“. Ausgehend von der Entwicklung der Anzahl der Asylbewerber in seinem Bundesland rechnet er deutschlandweit sogar mit bis zu 550.000 Asylanträgen im Jahr 2015.

Der Bund soll den Ländern mehr Geld für Asylbewerber geben

Die Forderungen nach höheren Zuschüssen für die Betreuung und Unterbringung der Asylbewerber in Deutschland kommt von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie verweist in ihrer Begründung darauf, dass viele Kommunen und auch einige Bundesländer jetzt schon wirtschaftlich durch die steigende Flut der Asylbewerber überfordert sind. Das Bundesamt für Migration sieht sich jedoch bisher nicht zu einer Korrektur veranlasst. Man werde die Entwicklung beobachten und bei Notwendigkeit im Laufe des Jahres 2015 eine Korrektur der Zahlen vornehmen, erklärte das Bundesamt in einem Statement gegenüber der Zeitung.

Quelle: Welt am Sonntag

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